Wie lang streikt Verdi an Flughäfen, Kitas und anderen öffentlichen Einrichtungen? Und worum geht es im Tarifkonflikt, von dem 2,6 Millionen Beschäftigte betroffen sind?
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Die zweite Verhandlungsrunde für mehr als 2,6 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen war im Februar ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Während die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sich zuversichtlich für die dritte Verhandlungsrunde im März zeigt, kündigen die Gewerkschaften flächendeckende Warnstreiks an.
Die VKA-Präsidentin Karin Welge betont, dass die intensiven Gespräche wichtige Grundlagen für weitere Verhandlungen geschaffen hätten. Die hohe Anzahl von über 20 unterschiedlichen Forderungen bedürfe gründlicher Erörterungen. Die Kommunen seien durch eine historische Verschuldung von 158,8 Milliarden Euro und chronische Unterfinanzierung in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt.
Die Gewerkschaftsseite kritisiert die Haltung der Arbeitgeber scharf. Der dbb-Verhandlungsführer Volker Geyer erklärt, dass ohne weitere Warnstreiks keine Fortschritte zu erwarten seien. Die Beschäftigten seien nicht für die Misere der öffentlichen Haushalte verantwortlich und sollten nicht die Zeche zahlen müssen.
Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März 2025 in Potsdam angesetzt. Mindestens bis dahin werden die Gewerkschaften bundesweit Warnstreiks und Protestaktionen organisieren. Danach könnte es womöglich eine Urabstimmung und flächendeckende Dauerstreiks geben. Die Verhandlungen mit den Luftsicherheitsunternehmen an Flughäfen laufen separat – nächste Runde erst am 26./27. März.
Unter dem Strich könnten die Warnstreiks womöglich noch wochenlang andauern. Die Osterferien dürften zumindest für die Flughäfen aber eine Art Deadline sein, vor der sich die Arbeitgeber mit den Gewerkschaften einigen wollen. Die Gewerkschaft Verdi hat wieder einmal viele Druckmittel in der Hand, um zumindest einen Teil ihrer Forderungen durchzusetzen – auch wenn das Reisende und Kita-Eltern momentan ziemlich nervt.