Parallel dazu fuhren die Feuerwehrkräfte aus Haßfurt und Prappach mit Einsatzfahrzeugen Feldwege in der Umgebung ab, um Ausschau nach dem Senior zu halten. Zum Einsatz kam ebenfalls eine Drohne der FFW-Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung, berichtete Patrick Eichelmann von der UG ÖEL. Ein Drohnenpilot ließ dazu an einem Berg östlich der Ortschaft die Drohne aufsteigen und überflog Wiesen und Waldstücke.
Wärmebildkamera
Die UG ÖEL hat den Hexacopter – eine Drohne mit sechs Rotor-Armen – nach Eichelmanns Worten seit rund einem halben Jahr als Einsatzmittel in ihrem Bestand. Sie verfügt neben einem normalen Bild- und Video-Übertragungsmodus auch über eine Wärmebildkamera. So können im Gelände beispielsweise Personen aufgespürt werden, die sich aufgrund ihrer Wärmesignatur farblich deutlich von der Umgebung absetzen. Die Einsatzleitung der Feuerwehr lag in Händen von Julian Weidinger, stellvertretender Kommandant der FFW Haßfurt.
Während Feuerwehr und Hilfsorganisationen mit der Absuche des Geländes rund um Prappach beschäftigt waren, führte die Polizei weitere Fahndungsmaßnahmen durch. Insgesamt waren in Prappach fünf Polizeibeamte der Polizeiinspektion Haßfurt sowie ein Diensthundeführer aus der Region vor Ort. Ein Polizeihubschrauber, der sich an der Suche aus der Luft beteiligen sollte, musste aufgrund der Wetterlage seinen Anflug abbrechen.
Herausforderung für Retter
Für die Suchmannschaften bildete nicht nur das steile Gelände eine körperliche Herausforderung, sondern auch Temperaturen um den Gefrierpunkt. Deshalb ließ René Rebhan, BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst, bereits kurz nach Beginn der Suche die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Betreuung (Bereitschaften Haßfurt und Untermerzbach) sowie die SEG Verpflegung (Bereitschaft Hofheim-Königsberg) nachalarmieren. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bauten im Feuerwehrgerätehaus eine Verpflegungsstelle auf. Hier wurden Warmgetränke gereicht, ebenso konnten sich die Einsatzkräfte mit einer Suppe, Wienern und Brötchen stärken.
Gegen 13 Uhr dann die erlösende Nachricht: Der Vermisste konnte aufgefunden werden. Er war bei Verwandten im Landkreis Schweinfurt aufgetaucht. Der Mann wurde anschließend in ein Bezirkskrankenhaus eingeliefert, teilte die Polizei mit. Dort befindet er sich nun aktuell in Behandlung.
Insgesamt waren an der Suche rund 100 Einsatzkräfte beteiligt: 47 von der Feuerwehr, 46 von Rettungsdienst, Schnelleinsatzgruppen und Rettungshundestaffeln sowie sechs Polizeibeamte.
Große Erleichterung am Ende
Bei der Abschlussbesprechung am Feuerwehrgeräthaus waren alle Verantwortlichen erleichtert über den positiven Ausgang des Einsatzes. Polizei-Einsatzleiter Daniel Ruß von der Polizeiinspektion Haßfurt zeigte sich beeindruckt von dem hohen Personaleinsatz der Feuerwehren, des BRK und der anderen Hilfsorganisationen, die allesamt ehrenamtlich im Einsatz gewesen sind. Er dankte den Helferinnen und Helfern für ihre Unterstützung und die gute organisationsübergreifende Zusammenarbeit.
Am Einsatz beteiligt war auch ein Notfallseelsorger aus Haßfurt. Er kümmerte sich um die Familie des Betroffenen und stand auch für die Einsatzkräfte zur Verfügung.