Verwaltungsgemeinschaft Teuschnitz: Drei Orte – ein Bauhof

Heike Schülein
Abplatzungen an den tragenden Säulen der Schwimmhalle sowie an der Decke sorgen auf der Baustelle für weitere Verzögerungen. Foto: Heike Schülein/Heike Schülein

Die Vorteile des Projektes liegen auf der Hand, die Kosten noch nicht so ganz: Dennoch machen nun die Vertreter der Teuschnitzer Verwaltungsgemeinschaft den Deckel drauf.

 
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Die Vertreter der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Teuschnitz haben kürzlich in ihrer jüngsten Versammlung den Haushalt 2022 unter Dach und Fach gebracht. Nach der Einführung durch den Gemeinschaftsvorsitzenden, Bürgermeister Frank Jakob (FW), hatte Kämmerin Sabine Suffa das Zahlenwerk vorgestellt, das insbesondere im Zeichen des künftig auf VG-Ebene zentralisierten Bauhofs steht. Vom Gesamtvolumen 913 300 Euro entfallen demnach auf den Verwaltungshaushalt 894 300 Euro (Vorjahr: 687 381 Euro) und den Vermögenshaushalt 19 000 Euro (Vorjahr: 75 968 Euro). Eine Kreditaufnahme ist nicht vorgesehen. Die Verwaltungsumlage beträgt 164 Euro pro Einwohner. Der Höchstbetrag der Kassenkredite wird auf 178 800 Euro festgesetzt. Der Plan ist nicht genehmigungspflichtig.

Investitionen

Die Investitionen für den Vermögenshaushalt von 19 000 Euro betreffen die Anschaffung für den Sitzungsdienst bzw. des Verkehrsmoduls Riwa, Pauschalbeträge für den Erwerb von Anlagevermögen, Zimmerausstattung sowie Arbeitsgeräte und Maschinen als auch den Erwerb von Anlagevermögen für den Bauhof. Die Rücklage beträgt zum 1. Januar 2022 rund 196 775 Euro; zum 31. Dezember 2022 – abzüglich der Rücklagenentnahme – 189 575 Euro.

„Die größte Änderung im Finanzplan ist die Gründung des VG-Bauhofs“, erläuterte Suffa. Ansonsten ergäben sich in der Finanzplanung für die nächsten fünf Jahre – abhängig vom Personalstand – keine Änderungen. Größere Investitionen für die Verwaltung seien nicht vorgesehen. Der Verwaltungshaushalt werde sich auf etwa 1,4 Millionen Euro pro Jahr einpendeln. Die Investitionen für den Bauhof sind noch nicht kalkulierbar. Der Beschluss erfolgte einstimmig; ebenso wie die Genehmigung des Stellenplans 2022 und des Finanzplans 2021 bis 2025.

Blick zurück

Die Kämmerin warf auch einen Blick zurück auf die mittlerweile abgeschlossenen Haushaltsjahre 2020 und 2021. Das Gesamtvolumen 2020 von 804 279 Euro umfasst den Verwaltungshaushalt mit 733 087 Euro und den Vermögenshaushalt mit 71 191 Euro; das Gesamtvolumen 2021 von 763 349 Euro umfasst den Verwaltungshaushalt mit 687 381 Euro und den Vermögenshaushalt mit 75 968 Euro. Trotz Aufwendungen durch die Corona-Pandemie habe man aufgrund anderweitiger Einsparungen bei den Ausgaben sowohl in 2021 als auch 2020 beträchtliche unvorhergesehene Zuführungen an den Vermögenshaushalt tätigen können, so Suffa.

„Ich freue mich auf den gemeinsamen Bauhof. Das ist ein guter Weg“, zeigte sie sich sicher. So sah es auch der Bürgermeister, der sich von einer Zusammenlegung der Kompetenzen erhebliche Synergieeffekte versprach. Zudem trage man damit arbeitsrechtlichen Vorschriften Rechnung. Nicht zuletzt führe eine Zentralisierung auch zu einer Kostenersparnis. In Ergänzung der dahingehend bereits in den Einzelgremien der Mitgliedsgemeinden gefassten Beschlüsse, war nun auch der Grundsatzbeschluss der Gemeinschaftsversammlung für eine Aufnahme als Verwaltungsorgan des VG-Bauhofs erforderlich. Dieser erfolgte einstimmig. Die Verwaltung hat ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet. Die Finanzierung erfolgt über einen Umlage-Schlüssel der VG-Gemeinden, der über eine Zweckvereinbarung geregelt wird.

Umsatzsteuergesetz

Bereits im Jahr 2016 war beschlossen worden, das Anfang 2016 in Kraft getretene Umsatzsteuergesetz vorerst nicht anzuwenden. Nachdem ab 1. Januar 2023 zwingend das neue Recht anzuwenden ist, fanden am 14. Juni eine Einnahmen-Analyse und ein Vertragsscreening mit dem Steuerberater Leffer aus Memmelsdorf statt. Umsatzsteuerpflichtig sind demnach Verwaltungsgebühren für Ausdrucke von Lageplänen bzw. des Liegenschaftskatasters, der Ersatz von Porto/Kopien, der Lohnkostenersatz für den Schulverband, die Erstattung für Inserate im Mitteilungsblatt, Verwaltungsgebühren für Urkundenmappen und der Verkauf von Familienstammbüchern. Zudem wird die Rennsteigmesse als Betrieb gewerblicher Art geführt.

Neues Gesicht im Bürgerbüro

Bürgermeister Frank Jakob freute sich über die Neueinstellung von Jonas Pietz im Bürgerbüro. Er tritt ab 1. Juli in die Fußstapfen von Anna Knauer, die sich ganz dem Arnikaprojekt widmen wird. Pietz hatte diese Tätigkeiten bereits in einer anderen Kommune ausgeübt.

Eingangs der Sitzung sprach sich das Gremium für die Erhöhung der Kassenversicherung rückwirkend zum 1. Januar 2022 von 600 000 Euro auf eine Million Euro aus. Außerdem wird die Anmeldefrist von sechs auf zehn Jahre erhöht. Der Versicherungsbeitrag steigt dadurch von 5631 auf 7537 Euro. Grund für die Erhöhung seien die hohen staatlichen Förderungen auf laufende Großmaßnahmen und damit einhergehend die Gefahr enormer Ausfälle.

Schlechte Nachrichten zum Schwimmbad

Keine guten Nachrichten hatte der Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft Teuschnitz, Bürgermeister Frank Jakob (FW), von der Schwimmbad-Baustelle. Hier gebe es eine Hiobsbotschaft nach der anderen, sagte er bei der jüngsten Gemeinschaftsveranstaltung. Im Hallenbad sorgten aktuell diverse Abplatzungen an tragenden Säulen sowie an der Decke für weitere Verzögerungen. Für die Sanierung hoffe man, schnellstmöglich eine Fachfirma zu finden. „Unter diesen Umständen ist es sehr schwierig zu sagen, wann die Maßnahme fertiggestellt sein wird“, verdeutlichte Jakob. Wünschenswert wäre eine Fertigstellung Ende des Jahres. Versprechen könne er dies aber nicht

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