vhs-Angebot in Kronach Für den Einstieg nach dem Ausstieg

Heike Schülein
Kursleiterin Sibylle Fugmann, Gleichstellungsbeauftragte Lisa Gratzke, vhs-Leiterin Annegret Kestler und vhs-Ansprechpartnerin Julia Fischer (von links) hoffen auf großes Interesse am neuen Orientierungskurs „Neustart für Frauen“. Foto: Heike Schülein/Heike Schülein

„Neuer Start für Frauen“ ist Titel eines vhs-Kurses. Das Angebot richtet sich an Frauen, die etwa nach einer Familienzeit zurück in den Beruf wollen.

 
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Kronach - Kleine Kinder oder pflegebedürftige Eltern: Die Gründe für eine Familienpause sind unterschiedlich – und noch immer sind es vorwiegend die Frauen, die manchmal viele Jahre lang aus dem Berufsleben aussteigen. Wer dann wieder in die Erwerbsarbeit zurück bzw. sich vielleicht auch beruflich verändern möchte, der ist beim „Neuen Start für Frauen“ an der vhs Kronach goldrichtig. „Der Wiedereinstieg könne in Vollzeit oder Teilzeit sein, im Homeoffice oder vielleicht auch als Quereinsteigerin“, verdeutlichte Sibylle Fugmann, die erneut die Kursleitung übernimmt. „Ich war bereits beim letzten Kurs im Jahr 2014 dabei und war davon so begeistert, dass ich jetzt sofort wieder spontan zugesagt habe“, betont sie. Und weiter: Frauen würden dringend als Arbeitskräfte benötigt. Doch wenngleich es sich vielleicht manchmal anders darstelle, seien die Familienphasen immer noch vorwiegend bei Frauen angesiedelt. Der Orientierungskurs möchte diesen beim Wiedereinstieg in die Berufswelt die vielfältigen Möglichkeiten des Arbeitsmarktes aufzeigen.

Arbeitssuche und Bewerbung

Der Kurs vermittle den Teilnehmerinnen Kenntnisse zu Arbeitssuche und Bewerbung und stärke sie durch Persönlichkeitsentwicklung sowie Kommunikationstraining. Die Frauen sollten erkennen, wo ihre Stärken und Interessen liegen und welches Arbeitsmodell gut zu ihrer familiären Situation passe. Hierfür gebe es ein buntes Programm mit vielen Themen wie unter anderem einer Standortbestimmung, dem aktuellen Bedarf auf dem Arbeitsmarkt, das Verfassen von Bewerbungsschreiben, eine versierte Kommunikation sowie Betriebsbesichtigungen. Der Kursinhalt wurde dem Wandel auf dem Arbeitsmarkt – Stichwort Digitalisierungsschub – angepasst. So wird zum Beispiel Konferenzsystemen mehr Platz eingeräumt; auch der Weg in die Selbstständigkeit ist Thema.

Gerne erinnere sie sich an den „bunt gemischten“ letzten Kurs, bei dem die Teilnehmerinnen viel voneinander gelernt, sich gegenseitig Impulse gegeben und den Rücken gestärkt hätten. Auch darum gehe es. Frauen biete man die Möglichkeit, im geschützten Raum etwas auszuprobieren. Beim letzten Mal habe eine Teilnehmerin mit kleinen Kindern beispielsweise gemerkt, dass bei ihr ein Einstieg in die Arbeitswelt noch nicht wieder funktioniere. Auch dies sei eine wertvolle Erkenntnis.

Beruflich wieder Fuß fassen

„Natürlich ist es Ziel des Kurses, wieder beruflich Fuß zu fassen. Das muss aber nicht zwangsläufig nahtlos direkt im Anschluss sein. Das ist ein ergebnisoffener Prozess“, schloss sich ihr vhs-Leiterin Annegret Kestler an. Julia Fischer, die seitens der vhs das Programm hauptverantwortlich betreut, stellte die Kurs-Eckdaten vor. Dieser erstreckt sich vom 14. Februar bis 2. Juni 2022, jeweils von Montag bis Donnerstag von 8.15 Uhr bis 12.30 Uhr. Ferienzeiten sind davon ausgenommen. Das Angebot umfasst neun Wochen Theorie sowie drei Wochen Praktikum, das in Betrieben beispielsweise auch in Teilzeit abgeleistet werden kann. Es gelten die jeweils aktuellen Corona-Maßgaben, derzeit 2G. Der Selbstkostenanteil beträgt – dank der Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration – 150 Euro. Der Kurs findet in Präsenz statt. Sollte es die Situation erforderlich machen, kann er digital fortgeführt werden. Die Höchstteilnehmeranzahl beträgt elf Frauen.

„Ich kann es nur für gutheißen, wenn man Frauen einen Neustart in die Berufswelt ermöglichen möchte“, würdigte auch die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreise Kronach, Lisa Gratzke das Angebot. Der Kurs stelle eine wichtige Orientierungshilfe dar. Vielleicht bräuchten auch Studentinnen, die in Corona-Zeiten ihr Studium abgebrochen haben, Hilfe für eine Neuausrichtung. „Berufstätigkeit muss heute neu gedacht werden“, zeigte sie sicher.

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