VHS und Landesbibliothek kooperieren Große Denker, kühne Ketzer

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VHS-Geschäftsführer Rainer Maier (links) und Sascha Salatowsky, Leiter der Landesbibliothek, wollen durch Kooperationen neue Bildungsangebote schaffen. Foto: Benedikt Dellert / VHS

VHS Coburg und Landesbibliothek wollen ihre Kräfte bündeln. Gemeinsam geben sie mit einer Vortragsreihe Einblicke in die Philosophie – und öffnen den „Giftschrank“.

 
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Sowohl die Volkshochschule Coburg Stadt und Land als auch die Landesbibliothek Coburg folgen der Devise: Bildung ist essenziell für persönliche und gesellschaftliche Weiterentwicklung. Mit einer neuen Kooperation mochten beide Institutionen diesen Grundsatz noch besser zu unterstützen, ihre Kräfte bündeln und zusätzliche Bildungsangebote schaffen.

Zukünftig werden gemeinsame Veranstaltungen angeboten, die in diesem Herbst das Thema Philosophie im Fokus haben. Den Auftakt macht ab 9. November die Vortragsreihe von Prof. Dr. Schlittmaier im Andromedasaal: „Ausgewählte Einblicke in die Philosophie des 20. Jahrhunderts“. In den Vorträgen werden die folgenden Philosophen vorgestellt: Martin Heidegger, Karl Jasper, Theodor W. Adorno und Jean-Paul Sartre. Spezielle fachliche Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, der Kurs wendet sich auch an Neueinsteiger in die Philosophie. In den Veranstaltungen werden die Konzepte jeweils grundlegend erläutert und im Nachgang diskutiert.

„Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit der Volkshochschule und hoffen, dass wir uns durch diese Kooperation neue Nutzerkreise erschließen können“ erklärt Dr. Sascha Salatowsky, der Leiter der Landesbibliothek.

Skandalbuch

Ein weiteres Highlight ist die Veranstaltung mit Prof. Dr. Winfried Schröder am 14. November um 19 Uhr. In seinem Vortrag geht es um ein Buch mit dem skandalösen Titel „Von den drei Betrügern“ („De tribus impostoribus“) – gemeint waren Moses, Jesus und Mohammed. Im späten 17. Jahrhundert tauchte der Traktat auf, aber nur wenige Bibliotheken besaßen eine Abschrift in ihren „Giftschränken“, darunter auch die Landesbibliothek Coburg.

Es handelt sich um einen der heftigsten Angriffe auf die monotheistischen Religionen des Judentums, Christentums und Islam, indem er versucht die drei Begründer als Betrüger zu entlarven. Um dieses „Ketzer“-Buch entwickelten sich viele Mythen, Legenden und Geschichten. Klar, dass der Autor nur anonym veröffentlichen konnte, da er sicher sein durfte, sein Leben zu riskieren, wenn er erkannt worden wäre. Doch von wem stammt dieser skandalöse Text? Wie ist seine ungeheuerliche Botschaft zu verstehen?

Rainer Maier, Geschäftsführer der vhs Coburg Stadt und Land, freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit der Landesbibliothek: „Die Landesbibliothek ist ein in der Bevölkerung hoch anerkannter Bildungsstätte. Daher ist es für uns naheliegend, die Zusammenarbeit zu pflegen.“

Alle aktuellen Termine und Veranstaltungen findet man auf den Webseiten www.vhs-coburg.de und www.landesbibliothek-coburg.de. Die vhs Coburg Stadt und Land und die Landesbibliothek laden alle Interessierte gemeinsam herzlich ein, an den Veranstaltungen teilzunehmen und freuen sich auf einen fruchtbaren Austausch.

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