„Ich starte gerade erst durch“
Seine größte Vision aber, so Gareis, sei es, vielleicht eine Tagespflegestation in Wilhelmsthal zu installieren. Allerdings nahm er selbst den Fuß erst einmal etwas weg vom Gaspedal. „Ich starte gerade durch und möchte langsam fahren, damit ich überall halten und andocken kann. Ich will nicht durch die Seniorenarbeit rauschen wie über eine Autobahn.“ Gut vorstellen könne er sich ein Seniorenbüro, in dem es Platz für Beratung gäbe, in dem man aber auch technische Hilfen erhalten könne. „Wenn zum Beispiel das Kabel des Bügeleisens defekt ist oder ein Wasserhahn tropft.“ Und das Ganze sollte man nicht in einer „Senioreneinheit oder Jugendeinheit“ sehen, „sondern es gehört verschmolzen“. Oder wie er es noch nannte: „Die Jugend als die zukünftigen Alten arbeitet mit der alt gewordenen Jugend.“ Darüber hinaus seien Ältere oft auch die besseren Geschichtslehrer, „weil sie das erlebt haben, worüber sie sprechen“. Und es müsse Orte geben, an denen sich die Generationen wieder treffen könnten, um sich auszutauschen. Früher seien das die Wirtshäuser als Kulturstätten gewesen, wo man wirklich alles gefeiert habe, meinte er und schwärmte von einer Zeit, als man sich über „Kühe und Gänse“ austauschte und eine Maß Bier miteinander trank oder Karten spielte. „Jetzt gibt es kaum noch Möglichkeiten, eine Brotzeit irgendwo zu machen.“