Wenngleich das Vogelschießen Gesprächsthema Nummer eins war in den sozialen Medien, weil es heuer erstmals kein Festzelt gab: Krönender Abschluss ist und bleibt die Proklamation des Schützenkönigs. Und es wurde nicht der Favorit, der neunmalige Schützenkönig Rainer Reißenweber: Obwohl der ehemalige Bäckermeister fleißig trainiert hatte, um die Zehn voll zu machen, landete er mit einem 211,7 Teiler auf Rang sechs. Die Königswurde gehört heuer Stefan Gruber, einem Urgestein bei der SG Coburg und seit 40 Jahren dabei. Eigentlich Pistolenschütze, hat er sich eigens für das Königsschießen ein Luftgewehr ausgeliehen. „Einen 6-Teiler schießt man nicht nach Ansage“. Ein bisschen Glück gehöre halt dazu. Dass das Vogelschießen gelebte Tradition sei, im Jahre 1444 erstmals urkundlich erwähnt, betonte Ehren-Oberschützenmeister Hans-Herbert Hartan. Er glaube, es sei eine wichtige Aufgabe, auch der Stadtpolitik und allen Bürgern gegenüber viel deutlicher herauszustellen, was eine solche Tradition für eine Stadt bedeute: Es sei Kulturgut.