Neustadt erinnert an alle verfolgten Menschen. Dennoch sei es ein Tag, um auch nach vorne zu blicken, so Oberbürgermeister Frank Rebhan.
Neustadt - In der Reihe der Gedenktage, die der Kalender aufweist, nimmt der Volkstrauertag eine besondere Stellung ein. Die Erinnerung nicht nur an Kriegsopfer, sondern an alle, die verfolgt, unterdrückt oder ermordet wurden, sei es um ihrer Rasse, ihres Glaubens oder einer Behinderung wegen, steht im Fokus anlässlich dieses ganz besonderen Tags.
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Diese Intention soll und darf trotz Corona-Beschränkungen nicht in den Hintergrund treten, obwohl der Volkstrauertag in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden konnte. Darin waren sich alle Anwesenden bei der Feierstunde in Neustadt einig. Die zentrale Veranstaltung in der Kernstadt wurde nicht wie sonst üblich mit ökumenischem Gottesdienst, Kranzniederlegung am Ehrenmal und musikalischer Umrahmung praktiziert. Stattdessen gab es eine Kranzniederlegung von Oberbürgermeister Frank Rebhan und Bürgermeisterin Elke Protzmann am Ehrenmal im städtischen Friedhof.
„Es ist eine ungewöhnlich schwierige Zeit. Wir dachten letztes Jahr, dass wir den Volkstrauertag wie gewohnt begehen können. Aber das Gegenteil ist der Fall“, sagte Rebhan. Stattdessen sei die Lage angespannt. „Beispielsweise hat unser Krankenhaus schon Operationen abgesagt.“ Das Stadtoberhaupt appellierte aber auch, vernünftig zu bleiben, Abstand zu halten und auf sich zu achten.
Auch in den Ortsteilen wurde diesem Tag eher dezent gedacht. Es sei wichtig, in Erinnerung an Gräueltaten zu verweilen, aber es sei mindestens genauso wichtig, nach vorne zu schauen, Perspektiven zu suchen und sich dahingehend zu engagieren und an den Frieden zu glauben. Zivilcourage sei gefragt. Gerade in Corona-Zeiten. „Es ist nicht nur ein Tag, an dem Menschen erinnernd und trauernd zurückblicken, sondern ein Tag, der uns erinnert, dass der Frieden nicht selbstverständlich ist“, konstatierte Rebhan und sieht den Volkstrauertag als wichtiges, zeitloses Erbe.
