Der Mond wartet im September mit einem außergewöhnlichen Phänomen auf. In der Nacht vom 18. auf den 19. September kann man den nächsten Super-Vollmond bestaunen. Der Mond erreicht dann um 4.34 Uhr MESZ die Vollmondphase.
Am 18. und 19. September ist über Deutschland wieder ein besonderes Himmelsspektakel zu bewundern – ein Supermond im Herbst. Vielen Mondguckern könnten aber Wolken einen Strich durch die Rechnung machen. Und: Wir erklären, was mit dem Super-, Blue- und Blood-Moon auf sich hat.
Der Mond wartet im September mit einem außergewöhnlichen Phänomen auf. In der Nacht vom 18. auf den 19. September kann man den nächsten Super-Vollmond bestaunen. Der Mond erreicht dann um 4.34 Uhr MESZ die Vollmondphase.
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Die geringste Entfernung zur Erde hat er am 18. September um 15. 23 Uhr MESZ mit 357 286 Kilometern. Weil der Trabant der Erde besonders nah ist, wirkt er dadurch heller und größer als sonst.
Ob der Vollmond am 18./19. September auch in Deutschland und rund um Stuttgart sichtbar sein wird, hängt von der Wetterlage ab. Wir erklären, was es mit dem Supermond auf sich hat:
Mondtäuschung: Besonders spektakulär und fotogen ist der Supermond, wenn er direkt nach Mondaufgang oder kurz vor Monduntergang knapp über dem Horizont steht. Dann sorgt ein psychologisches Phänomen namens Mondtäuschung dafür, dass uns der Mond noch größer erscheint.
„Der Vollmond erscheint vergleichsweise groß“, erläutert die Astronomin Carolin Liefke von der Vereinigung der Sternfreunde. Dieses Phänomen trete jedes Jahr mehrmals auf. In den Wintermonaten sei der Mond – wenn er voll ist – relativ nah an der Erde.
Das liege an der Bahn, auf der der Mond um die Erde kreise, so Liefke weiter. Sie sei nicht genau rund. Wenn der Punkt, an dem Mond und Erdbahn besonders nah beieinander stehen, genau an Vollmond getroffen werde, gebe es den sogenannten Supermond.
Der Ausdruck Blue Moon kommt aus dem englischen Sprachraum. „Im Deutschen gibt es den Begriff nicht“, erklärt Liefke. Der Mond leuchtet auch keineswegs blau. Es ist einfach der zweite Vollmond innerhalb eines Kalendermonats. „Wir haben alle 29 Tage Vollmond, da kann das immer mal vorkommen, außer im Februar.“ Im Schnitt komme ein „Blue Moon“ ungefähr alle zweieinhalb Jahre vor.
Bei einer totalen Mondfinsternis wandert der Vollmond durch den Kernschatten der Erde. Eine totale Mondfinsternis gibt es durchschnittlich zweimal im Jahr.
Der Mond erscheint in einer Blutmond-Nacht während einer Mondfinsternis fast vollständig in einem rötlichen Farbton. Ursache des roten Schimmers sind die roten Anteile des Spektrums der Sonnenstrahlen, die durch die Erdatmosphäre in den Kernschatten der Erde abgelenkt werden.
Eine gespenstische Atmosphäre, welche seit Urzeiten die Fantasie und Ängste der Menschen beflügelt hat und um die sich finstere Mythen ranken. Es ist die Nacht, in der Vampire, Werwölfe und Tote zu neuem Leben erweckt werden, um als Untote den Lebenden das Leben zur Hölle zu machen.
In der nordischen Mythologie ist ein Mondfinsternis ein Anzeichen dafür, dass sich Übles bevorsteht und Hati und Skalli dabei eine Schlüsselrolle spielen. Die beiden Zwillingsbrüder sind riesige Wölfe, die von Fenrir (dem Fenriswolf) und der Riesin Gyge (der „Alten vom Eisenwald“) abstammen, welche sie im Jarnwid-Wald zur Welt brachte. Hati verfolgt den Mondgott Mani, während Skalli die Sonnengöttin Sól nachstellt.
Hati hetzt dem Wagen Manis über den Himmel nach und treibt den Mond zur Eile an. Am Tag des Weltunterganges – dem sogenannten Ragnarök – werden beide Wölfe die Gejagten einholen, packen und zerreißen. Der Mond wird verschlungen, das verspritzte Blut wird die Sonne verdunkeln. Aus der untergehenden alten Götterwelt der Aasen wird eine neue Welt entstehen.
Im alten China glaubten die Menschen, dass sich bei einer Mondfinsternis ein himmlischer Drache der Erde nähert, um sie zu verschlingen. Er gebe sie erst wieder frei, wenn die Menschen ihn mit Lärm und Feuerwerk vertreiben.
In Anlehnung an diese Mythologie werden die Schnittstellen, an denen eine Mondfinsternis stattfindet, auch Drachenpunkte genannt. Voraussetzung dafür ist, dass der Vollmond exakt in einem der beiden Schnittpunkte von Mondbahn- und Erdbahn steht. Nur dann wird er vom Erdschatten erfasst. Er taucht also in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde in den Weltraum wirft.
Im Alten Ägypten galt eine Mondfinsternis als böses Omen. Hinter der Mondfinsternis sahen die Menschen den Wüstengottes Seth am Werk. In einem Zweikampf schlägt er seinem Neffen, dem Gott Horus, eines seiner beiden heiligen Augen aus, das als Mond am Himmel wandert (das zweite Auge symbolisiert die Sonne). Thot, der Gott der Heilkunst, findet es in der Dunkelheit und bringt das geheilte Mondauge zu Horus zurück.
Noch plastischer erklärten sich Indianervölker im Amazonas-Gebiet Südamerikas das seltsame Himmelsphänomen: Sie glaubten, der Mond sei von einem Pfeil getroffen worden und würde aus seine Wunden bluten.
Der Supermond im September fällt in eine besondere Zeit: den Übergang vom Sommer zum Herbst. Astronomisch gesehen, markiert dieser Vollmond eine Phase verstärkter Anziehungskräfte zwischen Sonne und Mond, die auf einer Linie mit der Erde stehen. Dies führt zu besonders starken Gezeiten, die an den Küsten zu Springfluten führen können.
Hier sind einige der Namen, die der Vollmond im Jahreskreis trägt:
In Deutschland trägt der September-Vollmond verschiedene volkstümliche Namen wie Engelmond, Herbstmond oder Herbsting. Die Herkunft des Namens Engelmond bleibt allerdings im Dunkeln. In den Traditionen der nordamerikanischen Ureinwohner ist er als Jagdmond, Maismond oder Erntemond bekannt – Namen, die auf die Bedeutung der Erntezeit hinweisen (mit AFP/dpa-Agenturmaterial).