Neben der kostenlosen Unterkunft für das Paar im Ronald McDonald Haus in unmittelbarer Nähe zum Kinderklinikum in Erlangen mit einem eigenen Zimmer und einer Gemeinschaftsküche mit eigenem Kühlfach, sorgten sich die Ehrenamtlichen dort auch um die Seelsorge. Einmal die Woche gibt es ein ebenfalls von Ehrenamtlichen zubereitetes Essen – inklusive der Möglichkeit, sich auch mit anderen betroffenen Eltern auszutauschen. Einerseits helfe die Ablenkung, auch der gemeinsame Austausch, so Ramona Schrapel. Auf der anderen Seite habe aber auch jeder selbst mit sich viel zu tun. „Jeder geht anders damit um“, sagt Maik Schrapel. Auch psychologische Hilfestellung habe es gegeben, insbesondere auch nach Christophs Tod. Das ehrenamtliche Team im Ronald McDonald Haus Erlangen habe sich in enger Abstimmung mit dem psychologischen Dienst des Klinikums und der dortigen Krankenhausseelsorge rührend um sie gekümmert und auch den Mut gegeben, „wie wir unseren Weg weitergehen können“, wie Ramona Schrapel formuliert.
Christoph ist in Gedanken immer dabei
Die Familie hatte den Mut, und sie hatte Glück. Zwei Jahre später kam Sohn Simon gesund zur Welt. Natürlich habe sie Angst gehabt während der Schwangerschaft, gesteht seine Mutter, auch wenn ein Lottogewinn wahrscheinlicher sei, als dass Simon genau jenen Herzfehler ebenfalls bekommen hätte. Umso glücklicher sind die Eltern über ihr gesundes Kind. Doch auch Christoph ist in Gedanken immer dabei. „Wir wären eigentlich vier und sind doch nur drei, denn es fehlt einer, und dennoch fehlt keiner, denn einer ist immer dabei“, zitiert Ramona Schrapel Zeilen von Jutta Klinkhammer-Hubo, die sie im Internet gefunden hat und an die sie immer denken muss, weil sie so passend sind. „Simon weiß, dass er einen großen Bruder hat“, berichten die Eltern. Der Zehnjährige will am 19. Juni ebenfalls aufs Rad steigen und so weit wie möglich mitradeln. „Wir wollen etwas zurückgeben“, beschreibt Ramona Schrapel die Beweggründe der Familie für die Spendefahrt. Ihren Spendenlink (https://www.mcdonalds-kinderhilfe.org/wie-sie-helfen-koennen/solocharity-ride-2022/SOLOCharity-Ride-2022-Spendenaktion/spendenaktion/?unsere-solocharity-ride-spendenaktion-team-christoph&tw_e=60C09) haben die Schrapels schon mit Freunden, Bekannten und Kollegen geteilt, schon jetzt hat sich eine stolze Summe angesammelt. Viele haben ihre Spende mit einem Gruß verbunden, auch in Gedenken an den kleinen Christoph. Und auch für Ramona und Maik Schrapel ist die Fahrt nach Erlangen eine ganz besondere, weil sie die Stadt immer mit ihrem Erstgeborenen verbinden.
„Jede Spende gibt uns Rückenwind“, sagt Ramona Schrapel. Denn sie weiß, dass das Geld mehr als gut angelegt sei. Und dafür strampeln die Schrapels am 19. Juni gern auch mal 80 Kilometer.