Kess hat der Prinzgemahl den linken Fuß nach vorn gesetzt, Rücken und Brust durchgestreckt, die Schultern von einem weitläufigen Umhang umhüllt. Den Marshallstab trägt er mit Stolz, die andere Hand hält ein Papier mit dem Entwurf des Londoner Kristallpalastes. Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha beherrscht auch Jahrzehnte nach seinem Tod im Dezember 1861 den Mittelpunkt des Coburger Marktplatzes, den Blick streng auf das Rathaus gerichtet. Als Statue verewigt, ist er für die Einheimischen seit jeher ein vertrauter Anblick, der sich von seinem hochaufragenden Sockel über den Platz erhebt – weiß doch kaum einer, dass die Bürger einst einen ganz anderen Standort für das Denkmal des beliebten Prinzen vorgesehen hatten: das erst im Mai 1862 – also fast auf den Monat genau vor 160 Jahren – in Albertsplatz umbenannte Areal vor der heutigen Lutherschule. Die Ehefrau des Prinzen, Queen Victoria, war damit aber nicht einverstanden, wie Stadtheimatpfleger Christian Boseckert zu berichten weiß. Er sagt: „Die Königin gab bei ihrer Ablehnung vor allem den fehlenden repräsentativen Charakter des Albertsplatzes an.“