Im Juni war eine Cyber-Attacke auf die CDU bekanntgeworden. Der Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik nahmen daraufhin Ermittlungen auf. Betroffen war unter anderem die zentrale Mitglieder-Datei. Hier wird vermutet, dass chinesische Hacker hinter dem Angriff stecken könnten. China ist bislang nach Einschätzung deutscher Experten jedoch eher an klassischer Spionage zum Zweck der Informationsbeschaffung interessiert, nicht an der Veröffentlichung erbeuteter Daten.
Die SPD war 2023 Opfer einer Cyber-Attacke geworden. Damals wurden E-Mail-Konten der Parteizentrale gehackt. Die Bundesregierung machte für diesen Angriff eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes verantwortlich. Das Auswärtige Amt bestellte im Mai einen hochrangigen russischen Diplomaten ein und rief den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, für eine Woche zu Konsultationen nach Berlin zurück.
ALGORITHMEN: Durch das gezielte Ausspielen von Inhalten auf Basis von Nutzerprofilen - sogenanntes Microtargeting - kann Wahlwerbung oder Desinformation an spezifische Zielgruppen gerichtet werde. Außerdem kann es zu einer Beeinflussung der öffentlichen Meinung kommen, da Algorithmen polarisierende, emotionale Inhalte oft bevorzugt ausspielen. Sogenannte Social Bots verstärken diesen Effekt. Social Bots sind automatisierte Programme, die in sozialen Netzwerken agieren, Kommentare posten, und menschliches Verhalten simulieren. Sie erstellen und verbreiten auch eigene Inhalte.
Rund einen Monat vor der Wahl lud Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Betreiber mehrerer Plattformen ein. Dabei ging es unter anderem um die Frage der Algorithmen. Faesers Botschaft: "Die großen Internetplattformen tragen Verantwortung für das, was auf ihren Plattformen geschieht."