Lindner begrüßte unter den Zuhörern auf dem Universitätsplatz persönlich den Linken-Bundestagsabgeordneten Dietmar Bartsch. "Dass wir in einem Bundestagswahlkampf als Demokratinnen und Demokraten zusammenkommen können und wir hören die Argumente der anderen, auch wenn wir sie nicht teilen - das ist ein Zeichen für die politische Kultur unserer Demokratie."
Politiker verurteilen den Vorfall
Bundeskanzler Olaf Scholz kritisierte den Schaumwurf auf Lindner. "Angriffe auf Politikerinnen und Politiker sind kein Ausdruck demokratischen Verhaltens. Solche Aktionen sind ungehörig und gefährlich", schrieb er auf der Plattform X.
Auch Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) verurteilte die Schaumattacke. "Das gibt einen Vorgeschmack darauf, was wir hier möglicherweise in diesem Wahlkampf noch erleben", sagte der CDU-Vorsitzende bei einer Veranstaltung des Clubs Hamburger Wirtschaftsjournalisten (CHW). Es sei Gott sei Dank nicht mehr passiert. Aber die Bereitschaft zur gewalttätigen politischen Auseinandersetzung scheine in Teilen der Bevölkerung zuzunehmen. "Ich hoffe, dass uns das erspart bleibt."
Wirtschaftsminister und Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck schrieb auf X: "Tätliche Angriffe jedweder Art haben im Ringen um die besten Lösungen für dieses Land nichts zu suchen!"
Der stellvertretende FDP-Chef Wolfgang Kubicki zeigte sich nach dem Schaumwurf besorgt. "Christian Lindner hat richtig reagiert und diesen Angriff mit angemessenem Humor beantwortet", sagte der Vizepräsident des Bundestags der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Trotzdem sind solche Interventionen nicht sonderlich beruhigend. Statt um eine Schaumtorte hätte es sich auch um etwas anderes handeln können."
Der designierte FDP-Generalsekretär Marco Buschmann erinnerte an eine Abmachung vor der Bundestagswahl. "Erst vor wenigen Wochen haben sich die demokratischen Parteien auf ein Fairness-Abkommen für den Wahlkampf verständigt. Heute erleben wir eine körperliche Attacke einer Linken-Lokalpolitikerin auf Christian Lindner", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.