Vorfreude in Neustadt Endlich wieder Kinderfest

Peter Tischer
Die Grundschüler der Heubischer Straße haben sich zum Kinderfestumzug das Thema „Die Schule der magischen Tiere“ auserkoren. Die 4a hat dazu die Schildkröte Henrietta und den Fuchs Rabbat vom Plüschtierhersteller Heunec gesponsert bekommen. Foto: Tischer

Seit über 470 Jahren wird in Neustadt das Kinderfest gefeiert. Nach zwei Jahren Zwangspause ist es nun endlich wieder so weit. Die ganze Stadt ist auf den Beinen, Tausende Besucher aus nah und fern werden erwartet. Los geht es bereits morgen mit einem Warm-up.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mit kaum einem Fest in der Region identifizieren sich die Neustadter so wie mit dem Kinderfest. Manch einer spricht gar von einem „Nationalfeiertag“. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause kehrt nun das Kinderfest-Wochenende wieder in den bewährten Modus zurück. Dabei wartet man in Neustadt mit beeindruckenden Zahlen auf: „Der große Festumzug am Samstag wird mit über 1200 Neustadter Schülern aus 6 Schulen mit 57 Klassen sowie 11 Musikkapellen und Festwagen vonstattengehen“, lädt Kulturbürgermeister Martin Stingl ein.

Doch auch bei einem der ältesten Feste im Landkreis gibt es immer wieder neue Nuancen, die angepasst werden müssen. Da ist zum einen die Rückkehr auf den Marktplatz, der nach Fertigstellung wieder zur Verfügung steht. So kann am morgigen Freitag die Neifeier wieder in der guten Stube der Stadt stattfinden, ebenso das Marktfest.

Für die Geschichte des Kinderfests ist Heimatpflegerin Isolde Kalter zuständig: „Offiziell erwähnt wurde es schon im Jahre 1548. Obwohl die Ursprünge solcher Kinderfeste bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen“, klärt sie dabei auf. Das Kinderfest gehe demnach auf das Gregoriusfest zurück, das angeblich Papst Gregor IV. zu Ehren von Gregor I. im Jahr 830 gestiftet haben soll. Gregor I. setzte sich für die Schulbildung der Jugend ein. Die Feier fand dann an seinem Namenstag, dem 12. März, statt.

Von Anfang an gehörte ein Umzug dazu, der durch die Straßen der Stadt führte, unter „Vortragung von Stangen mit Brezeln und Zuckerbäumen“, und auf dem Anger endete, wo es Spiele und Tänze gab. „Der ‚Rutscher’ ist ein Zwiefacher, also ein Tanz auf zwei verschiedene Takte“, erklärt Kalter und ergänzt schmunzelnd, „ist wohl ein recht alter Tanz, der zunächst von Erwachsenen getanzt wurde und mit entsprechenden Texten, die nicht jugendfrei waren.“

Das Programm

Neifeier  Am Freitag, 8. Juli, wird mit der „Neifeier“ auf dem Marktplatz bereits für Feierlaune für die kommenden Tage gesorgt. Es spielt die Gruppe „WART a-moll“ von 19 bis 23 Uhr.

Festzug
 Am Samstag folgt nach dem traditionellen musikalischen Weckruf am Morgen ab 6 Uhr um 13 Uhr der große Festumzug mit Schülern der Neustadter Schulen, Puppenfee und vielen Musikkapellen durch die Innenstadt. Im Anschluss werden auf dem Schützenplatz Staffeln, Freiübungen und Tänze vorgeführt. Volksfestatmosphäre herrscht auf dem Schützenplatz mit Fahrgeschäften.

Marktfest
Das Marktfest bildet am Sonntag den Abschluss des Kinderfestwochenendes. Für Musikliebhaber wird traditionell zur Frühschoppenzeit ab 11 Uhr die Stadtkapelle Neustadt spielen. Im Anschluss sorgt das Jugendorchester Neustadt ab 13 Uhr für Wohlfühlatmosphäre auf dem Marktplatz. Bei einem Kinderprogramm ab 14 Uhr in der Georg-Langbein-Straße kommen die Jüngsten auf ihre Kosten. Die Stimmungs- und Partyband Members wird dann ab 15 Uhr mit einem bunten Mix aus Oldies, Schlager- und Partyhits für Stimmung sorgen.

Bilder