Vorhang auf für das Globe Coburgs berühmteste Baustelle

Das Globe am Güterbahnhof wächst und gedeiht. In dem Komplex stecken jede Menge außergewöhnliche Entwicklungen und Konzepte. Die Neue Presse hat sich auf der Baustelle umgesehen.

 
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Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Coburg entsteht nach Vorbild des Shakespeare-Theaters in London ein auffälliger Rundbau, dem eine markante Holzkonstruktion Gestalt verleihen soll. Inklusive drei kleinerer Nebengebäude soll das neue Aushängeschild der Vestestadt rund 30 Millionen Euro kosten. Zunächst sollte der Bau nur als wieder abmontierbare Übergangsspielstätte für die Zeit während der Generalsanierung des Landestheaters dienen. Dann entschied man sich jedoch für einen multifunktionalen Veranstaltungsort, der weitergenutzt werden kann. Die Firmen Brose, HUK-Coburg und Kaeser haben der Stadt als Spende die Planung des Baus zukommen lassen und dafür die Globe GmbH gegründet. Die komplette Projektsteuerung für diese Planungsphasen lag in den Händen dieser neuen Gesellschaft. Der Wert der Zuwendung wird mit rund drei Millionen Euro beziffert. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig sagte beim Spatenstich am 21. Oktober 2020, dass das Globe zum Herzstück eines neuen Stadtviertels rund um den ehemaligen Güterbahnhof werde. Im Oktober 2022 sollte der Bau fertiggestellt werden, Anfang 2023 war die Eröffnung geplant. Wegen der Insolvenz einer Firma verzögert sich das Projekt nun jedoch um mindestens ein Jahr.

Für Ärger sorgte in der Vergangenheit unter anderem die Entscheidung des Coburger Stadtrates, die äußere Holzverschalung nicht wie in der Planung ursprünglich vorgesehen in einem warmen Holzfarbton auszuführen. Stattdessen entschied sich das Gremium nach langer Diskussion für eine witterungsbeständige graue Lasur. Michael Stoschek gefällt diese Gestaltung des Globe überhaupt nicht. So schreibt der Brose-Chef nun in einer Mitteilung an die Medien: „Nachdem die Regierung von Oberfranken gegenüber der Stadt Coburg klargestellt hat, dass sie eine Mitwirkung der Globe-Gesellschafter an der Ausführung der Bauwerke wünscht, wurden sie und der Generalplaner am Mittwoch dieser Woche zum zweiten Mal an der Entscheidung der Innenraumgestaltung beteiligt. Wäre dies von Anfang an geschehen, wäre die nun realisierte Industriefassade verhindert worden.“ Besucher der Baustelle würden sich wundern, wenn sie die ursprüngliche Planung, die auf dem Gelände auch zu sehen ist, mit der jetzigen Außengestaltung des Globe vergleichen. Laut Stoschek wurde bei dem neuerlichen Abstimmungsgespräch festgelegt, dass die Außenfarben auch konsequent im Innenbereich fortgesetzt werden. „Das heißt, neben den Holztönen erwarten die Besucher die Farben Weiß, Grau und Schwarz. Das ist zwar richtig und konsequent, aber eben anders als geplant.“

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