Die Organisation des Familienalltags hängt meist an den Frauen. Das kann für sie zum Problem werden. Wie es anders geht, soll ein Vortrag am 18. Oktober in Coburg zeigen.
„Mental Load – unsichtbarer Stress“ – zu diesem Thema spricht Journalistin und Buchautorin Laura Fröhlich am Dienstag, 18. Oktober, in Coburg. Organisiert wird der Vortrag vom Netzwerk Frauen für Frauen, von den Gleichstellungsbeauftragten aus Stadt und Landkreis Coburg sowie der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg und der Hochschule Coburg.
An alles muss frau denken: Mails, Meetings, Haushalt, Einkauf, Arzttermine, Geburtstage, Hausaufgaben, Fürsorge für die Lieben. Das Gedankenkarussell steht nie still. Wer den Familienalltag organisiert, macht eine Menge Arbeit im Kopf. Tausende To-dos werden zu einem Berg Aufgaben. Das „An-Alles-Denken-Müssen“ kann mental belasten, man spricht dann von Mental Load. Erwerbsarbeit wird bezahlt, die Fürsorge-Arbeit nicht. Kümmer- und Denkarbeit wird als selbstverständlich erachtet, und die fehlende Anerkennung sowie die finanzielle Abhängigkeit vom Partner oder von der Partnerin wirkt dabei oft frustrierend. Dieser Frust verstärkt den Mental Load zusätzlich.
Die Belastung kann dann neben psychischen Problemen zu finanziellen Nachteilen führen, Ressourcen für Hobbys rauben, Erholung und Selbstfürsorge verhindern sowie Auswirkungen auf das Berufsleben haben. Oft fühlen sich besonders Mütter für Kinder und Pflege von Angehörigen sowie für Haushalt und Alltagsorganisation verantwortlich, weil die Gesellschaft das von ihnen erwartet. Referentin Laura Fröhlich ist Expertin für das Thema Mental Load. In ihrem Ratgeber „Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles“ erklärt sie, wie frau sich aus der Mental-Load-Falle befreien kann und was Paare und Eltern gewinnen, wenn sie den Mental Load teilen. Der erste Schritt sei dabei, sichtbar zu machen, wer was tut, um dann die Familienaufgaben fair zu verteilen – mit dem Ziel der Entlastung und Gleichberechtigung für alle, betont sie.
Die Veranstaltung findet von 19 bis 20.30 Uhr im Schlick Gebäude, Steinweg 29, Coburg, statt. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Tourist Information Coburg für zehn Euro, an der Abendkasse kostet der Eintritt zwölf Euro.
