VR Bank Oberfranken Mitte Pandemie befördert das Online-Banking

Die Vorstandsmitglieder (von links) Dr. Markus Schappert (ab 01.01.2022), Stephan Ringwald (bis 31.03.2022), Frank Kaiser (ab 01.08.2021) und Dieter Bordihn (bis 31.10.2021) der VR Bank Oberfranken Mitte eG. Foto: VR Bank Oberfraken Mitte.

Die Zeiten sind nicht gut für Banken. Trotzdem zeigt sich das Geldinstitut mit seinem Ergebnis zufrieden.

 
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Kronach - „Genossenschaften zeigen der Weltgemeinschaft, dass ökonomische Zielsetzungen und soziale Verantwortung gleichsam erreicht werden können. Kreditgenossenschaften, ländliche und gewerbliche Genossenschaften stabilisieren regionale Wirtschaftskreisläufe und sorgen für lokale Beschäftigung“, sagte Vorstand Stephan Ringwald bei der Vertreterversammlung der VR Bank Oberfranken Mitte. Zum zweiten Mal in Folge hat die Bank diese Versammlung virtuell durchgeführt. Der Aufsichtsrat mit seinem Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Heinlein, die Vorstandsmitglieder Dieter Bordihn und Stephan Ringwald und 82 Mitgliedervertreter blickten auf die Geschäftsentwicklung des Jahres 2020 zurück. Der Live-Stream wurde aus der Dr.-Stammberger-Halle Kulmbach direkt ins Online-Versammlungsportal übertragen.

Vorstandsmitglied Stephan Ringwald eröffnete seine Rede mit dem Begriff Nachhaltigkeit. Ein Thema, das unser Leben tagtäglich beschäftigt und in den letzten Jahren maßgeblich an Bedeutung gewonnen hat. Bereits seit ihrer Entstehung vor über 170 Jahren verbinde die Genossenschaftsidee wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlich nachhaltigem Handeln.

Strapazierte Zinslandschaft

Ringwald warf einen Blick auf die strapazierte Zinslandschaft und die Aktienmärkte: „Die Kurzfristzinsen dürften auf Sicht eines Jahres weiterhin bei dem niedrigen Niveau bleiben. Einigermaßen sicher scheint nur zu sein, dass die Rendite-Schwankungen ausgeprägter ausfallen könnten.“ Nach dem Blick auf die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres zeigte sich Ringwald zufrieden mit der Geschäftsentwicklung.

Vorstand Dieter Bordihn dankte den Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und den Umgang mit den besonderen Belastungen während der Covid-19-Pandemie. Hinsichtlich der aktuellen Trends und Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sprach er von einer Veränderung des Kundenverhaltens: „Die Nutzungsquoten für das Online-Banking steigen bei allen Altersgruppen, nicht zuletzt durch die Auswirkungen der Pandemie. Die Nutzung von Bargeld für die Bezahlung der täglichen Einkäufe geht deutlich zurück. Dieser Trend wird sich auch nach Corona nicht umkehren. Wir werden deshalb Entscheidungen über Geldautomaten-Standorte laufend überprüfen und Neuinvestitionen sehr zurückhaltend bewerten.“ Die Bank habe ihre Betriebskosten deutlich auf 1,56 Prozent gesenkt. Das Betriebsergebnis sei mit 0,60 Prozent marginal zurückgegangen, sagte Bordihn. „Wir sind gut aufgestellt für die Herausforderungen der Zukunft.“

Bilanzsumme steigt auf 1,38 Millarden Euro

Die Bilanzsumme stieg um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,38 Milliarden Euro. Der Wert lag deutlich über der durchschnittlichen Bilanzsumme der oberfränkischen (722 Millionen Euro) und der bayerischen Genossenschaftsbanken (859 Millionen Euro). Die Kundengelder wurden um 9,8 Prozent auf 1 078,4 Millionen Euro (2019: 982,5 Millionen) gesteigert. Die Kunden bevorzugten trotz der andauernden Niedrigzinsphase sichere und schnell verfügbare Anlageformen. Mit 65,7 Prozent bildeten die Sichteinlagen den größten Posten innerhalb der Kundengelder. Die Summe aller betreuten Kundengelder und -kredite, Wertpapierdepots und Anlagen in Produkten der Genossenschaftlichen Finanzgruppe belief sich zum Jahresende 2020 auf 2 349,3 Millionen Euro und lag mit 131,4 Millionen Euro über dem Vorjahresendwert.

Die Bank konnte durch die Vergabe von Krediten an private und gewerbliche Kunden im Berichtsjahr die wirtschaftliche Entwicklung in der Region aktiv unterstützen. Insgesamt 613,2 Millionen Euro Kreditlinien wurden für Kunden mit ausreichender Bonität zur Verfügung gestellt. Die tatsächliche Inanspruchnahme lag zum Jahresende bei 470,8 Millionen Euro und somit 2,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Die vorgeschlagene Verwendung des Bilanzgewinns wurde von der Vertreterversammlung beschlossen. Das Ergebnis wird im Wesentlichen zur nachhaltigen Dotierung der Rücklagen genutzt. Die Dividende für die Geschäftsguthaben der 29 085 Mitglieder beträgt 2,0 Prozent.

Holger Riegg führt Aufsichtsrat

Veränderungen gab es im Aufsichtsrat der VR-Bank. Der bestand seit dem vergangenen Jahr aus acht Mitgliedern. Satzungsgemäß schieden drei Mitglieder des Aufsichtsrates aus, darunter altersbedingt der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Heinlein. Günther Hübner, Harsdorf, und Holger Riegg, Kulmbach, wurden von den Vertretern für weitere drei Jahre in den Aufsichtsrat gewählt. Zusammen mit den weiteren Aufsichtsratsmitgliedern, Timo Ehrhardt, Alexander Meile, Hans-Peter Röhrlein, Frank Wich und Gerhard Wunder besteht das Gremium damit zukünftig aus sieben Mitgliedern. Neuer Aufsichtsratsratsvorsitzender ist Holger Riegg, sein Stellvertreter ist Timo Ehrhardt.

Der ausgeschiedene Aufsichtsratsvorsitzende Peter Heinlein erhielt für seine 24-jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Aufsichtsratsgremium die Silberne Ehrennadel mit Ehrenurkunde des Genossenschaftsverbands Bayern. GVB-Präsident Dr. Jürgen Gros überbrachte per Videozuschaltung die Auszeichnung und würdigte Heinleins Engagement und seinen langjährigen Einsatz. Seit 1997 begleitete Peter Heinlein die Entwicklung der VR Bank Oberfranken Mitte eG im Aufsichtsratsgremium. Ab 2001 war er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der ehemaligen Kulmbacher Bank eG und seit 2013 Aufsichtsratsvorsitzender.

Goldene Ehrennadel für Josef Geiger

Mit der Goldenen Ehrennadel des GVB wurde Josef Geiger ausgezeichnet. Josef Geiger war bereits in der letztjährigen Vertreterversammlung nach 34 Jahren engagierter und erfolgreicher Gremiumsarbeit satzungsgemäß aus Altersgründen ausgeschieden. 1986 wurde Josef Geiger erstmals ins Aufsichtsratsgremium der damaligen Raiffeisenbank Kronach eG gewählt. Von 1991 bis 2017 war er Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenbank Kronach eG beziehungsweise der durch Fusion entstandenen Raiffeisen-Volksbank KronachLudwigsstadt eG. Nach dem Zusammenschluss zur VR Bank Oberfranken Mitte eG wirkte er von 2017 bis 2020 als stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat mit. Mit der Silbernen Ehrennadel des GVB wurde Hans-Dieter Groppweis ausgezeichnet. Über zwei Jahrzehnte setzte er sich tatkräftig für die VR Bank Oberfranken Mitte eG ein. Erstmals wurde er im Jahr 1999 ins Aufsichtsratsgremium der damaligen Kulmbacher Bank eG gewählt. Von 2013 bis 2017 war er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Nach der Fusion wirkte Hans-Dieter Groppweis bis zu seinem Ausscheiden aus Altersgründen im vergangenen Jahr im Gremium mit. .

red

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