Die neuseeländische Regierung teilte unter Berufung auf die Polizei in Tonga mit, bislang seien zwei Todesfälle bestätigt worden. Eines der Opfer ist demnach eine 50-jährige Britin, die von einer Flutwelle erfasst wurde, als sie ihre Hunde retten wollte, wie ihr Bruder gegenüber dem britischen Sender BBC bestätigte. Die Frau leitete in Tonga ein Tierheim. Über den anderen Toten gab es zunächst keine weiteren Informationen.
Schiff bringt Trinkwasser
Neuseeland wollte noch am Dienstag zwei Schiffe mit Hilfsgütern in das 2300 Kilometer entfernte Tonga schicken. Ein formelles Hilfeersuchen stehe zwar noch aus, aber die neuseeländische Regierung wolle die Schiffe HMNZS Wellington und HMNZS Aotearoa dennoch bereits entsenden, da diese drei Tage brauchten, um die betroffene Region zu erreichen, hieß es. „Die durch den Ausbruch verursachten Kommunikationsprobleme machen diese Katastrophenhilfe zu einer besonderen Herausforderung“, betonte die neuseeländische Außenministerin Nanaia Mahuta.
Eines der Schiffe soll dringend benötigtes Trinkwasser transportieren, denn auf Tonga ist das Wasser durch Asche verschmutzt. „Wasser hat in dieser Phase für Tonga höchste Priorität und die HMNZS Aotearoa kann 250 000 Liter transportieren und 70 000 Liter pro Tag durch eine Entsalzungsanlage produzieren“, sagte Verteidigungsminister Peeni Henare. Auch im australischen Brisbane sollte am Mittwoch ein Schiff ablegen. Laut der Nachrichtenagentur AAP wird die HMAS Adelaide sowohl humanitäre Hilfen als auch medizinisches Fachpersonal und Helikopter an Bord haben.
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Am Montag hatten beide Nachbarstaaten Flugzeuge nach Tonga geschickt, um die Situation aus der Luft zu erkunden. Die Streitkräfte veröffentlichten Aufnahmen, die farblose Landschaften unter einer dicken Ascheschicht zeigen. Maschinen können derzeit nicht in der Hauptstadt landen, weil auch der Flughafen zunächst von der Asche befreit werden muss.
Ob der seit Dezember wieder aktive Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai nun Ruhe gibt, ist laut Experten schwer einzuschätzen. Jedoch müssten sich die Tongaer wahrscheinlich auf weitere Eruptionen einstellen, zitierte der australische Sender ABC am Dienstag den Geochemiker Oliver Nebel von der renommierten Monash University in Melbourne. „Ich glaube, dass er in den kommenden Tagen, Wochen oder Monaten erneut ausbrechen wird.“ Ob dies mit der gleichen Intensität geschehe, sei aber nicht vorherzusagen - denn niemand wisse wie viel Magma sich noch in der Magmakammer in der Erdkruste befindet.