Coburg - Wotan greift grimmig zum Flachmann. Götter sind halt auch nur Menschen, vor allem hier: In seinem Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“ durchmisst Richard Wagner den ganzen Kosmos irdischer Irrungen und Wirrungen und führt vor, wie eine Gesellschaftsordnung verfällt. Machtgier und Missgunst, Kabale und Triebe, Inzest und Intrigen – und mittendrin ein düsterer Chefgott, der erst mal einen hebt, bevor er Brünnhilde zur Minna macht. Seine Lieblingstochter hat ihm nämlich den Gehorsam verweigert und Siegmund – auch er ein Sohn des zeugungsfreudigen Wotan – nicht töten lassen.