Rückblende. Als um Punkt 18 Uhr die ersten Prognosen auf Bundesebene über die Bildschirme im ersten Stock des Münchner Hofbräu flimmern, jubeln die anwesenden 40, womöglich 50 Genossinnen und Genossen auf – gefolgt von Beifall (angesichts des sich andeutenden Kopf-an-Kopf-Rennens aber nicht im Übermaß). Brehm, rotes Kleid, schwarze Schühchen, erlebt die ersten Zahlen an der Seite von Oberbürgermeister Dominik Sauerteig und dessen Vorgänger Norbert Tessmer. „Ich bin sehr zufrieden mit der Prognose“, sagt die 31-Jährige. „Man merkt, das Land ist aufgewühlt, dass ein Wunsch nach mehr Gerechtigkeit da ist und ein Drang nach mehr Sozialdemokratie herrscht.“ „Wenn sich die erste Prognose bewahrheitet, dann ist das ein großer Tag für die Sozialdemokratie“, urteilt derweil Alt-OB Norbert Tessmer, der vor acht Jahren als Direktkandidat mit 32,4 Prozent der Stimmen das bayernweit beste Resultat der SPD einfuhr. „Am nächsten Freitag bin ich im Willy-Brandt-Haus in Berlin und ich freue mich, dort endlich wieder lächelnde Gesichter zu sehen.“ Seine Koalitionspräferenz: die Ampel.