Wie Christoph Hübner ergänzt, wären es ja nicht allein die neu ausgewiesenen Naturwälder, die dazu beitragen sollen die Artenvielfalt zu verbessern, sondern ein ganzes Netzwerk verschiedener Flächen in den Landkreisen Coburg und Kronach. „Wir haben das Grüne Band entlang der ehemaligen Grenze als wichtigen Rückzugsraum für bedrohte Fauna und Flora und wir haben eine ganze Reihe von Trittsteinen in den Wäldern, die naturbelassen sind.“ Mit „Trittsteinen“ meint Hübner beispielsweise sogenannte „Totholzinseln“, wo umgestürzte Bäume einfach stehen oder liegen bleiben können und so Lebensgrundlage für viele Tier- und Pflanzenarten – darunter vor allem Vögel, Insekten, Pilze und Moose – bilden. Auch die Biotop- oder Habitatbäume, die wichtig für eine ganz besonders Spezies sind, zählten dazu. Darüber hinaus seien schon viele Waldstücke mit besonderer Rücksicht auf den Natur- und Artenschutz bewirtschaftet worden. „Wie etwa die Niederndorfer Wand bei Mährenhausen, der Weissbachsgrund, die Birkleite oder die Buchenbestände vom Bausenberg bis hinauf zur Veste, steuert Albert Schrenker bei.
Werden die Naturwälder in Zukunft für die Menschen tabu sein, um Flora und Fauna zu schützen? Nein, so weit gingen die gesetzlichen Vorgaben der bayerischen Staatsregierung nicht, meint der Leiter des Forstbetriebs Coburg. „Die Flächen sollen für Wanderer und Spaziergänger weiter erlebbar bleiben, damit sie die Besonderheiten des Waldes wahrnehmen können.“ Man werde ferner der Verkehrssicherungspflicht nachkommen und umgestürzte Bäume beseitigen, wo sie eine Gefahr darstellen. Auch die Forstwege sollen erhalten werden. Schließlich bleibt die Jagd erlaubt. „An besonderen Stellen wollen wir die Menschen auf das Naturwald-Konzept aufmerksam machen und erklären, warum naturbelassene Flächen so wichtig sind“, kündigt Albert Schrenker an.