Wallenfels Die Feuerwehr bekommt ein Zuhause

Susanne Deuerling

Noch nie hatten die Brandschützer in der Flößerstadt Wallenfels ein Gebäude nur für sich. Das wird sich bald ändern. Auf dem Wollergelände ertönte nun der Startschuss.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Strahlender Sonnenschein hat die feierliche Zeremonie des Spatenstichs für das neue Feuerwehrgerätehaus in Wallenfels begleitet. Ein denkwürdiges Ereignis für die Flößerstadt, denn zum ersten Mal in der Geschichte der Feuerwehr Wallenfels wird ein Haus speziell nur für sie gebaut. In den vergangenen Jahrzehnten waren die Brandschützer immer provisorisch irgendwo untergebracht, erst im alten Schulhaus, dann im alten Bauhofgebäude. Nun endlich soll es ein echtes Feuerwehrhaus geben, das auch wirklich ausschließlich für diesen Zweck konzipiert wurde.

Wie Bürgermeister Jens Korn in seiner Begrüßung ausführte, war dieses Projekt nicht so einfach zu planen. Der Standort musste beispielsweise außerhalb des Überschwemmungsgebietes der Wilden Rodach liegen, was in Wallenfels nicht so ganz einfach ist. Ein Glücksfall war das Areal auf dem Wollergelände, das zu einem fairen Preis erworben werden konnte. Hierfür half der Freistaat Bayern mit 90 Prozent Förderung aus der Förderoffensive Nordostbayern.

Drei Millionen Euro Baukosten

Dennoch: Wie sollte man dieses Projekt mit einen Baukostenvolumen von drei Millionen Euro und einer im Vergleich dazu geringen Förderung von 300 000 Euro als finanzschwache Stadt überhaupt schultern? Eine Lösung bot sich in einem sogenannten Geschäftsbesorgungsvertrag, den man mit der BayernGrund, einer Gesellschaft der Sparkasse, abschloss. Die volle Kontrolle soll die Stadt Wallenfels jedoch behalten. „Es ist ein kreditähnliches Rechtsgeschäft, das von der Rechtsaufsicht des Landratsamtes abgesegnet wurde“, sagte der Bürgermeister.

Jens Korn betonte, dass er 2014 mit dem Versprechen, ein Feuerwehrhaus zu verwirklichen, in den Wahlkampf gezogen sei. „Nun ist es endlich soweit“, sagte er – und dankte allen, die dazu beigetragen haben.

Ein Feiertag für die Feuerwehr

„Heute ist ein Feiertag für die Feuerwehr Wallenfels“, begann Kommandant Ronny Reuther seine Ausführungen. Endlich erfolge der Startschuss für eine zukunftsfähige Unterbringung der Wallenfelser Wehr. Eigentlich sollte man 1983 nur für fünf Jahre im provisorischen „Haus im Schlag“ bleiben. Daraus seien bis jetzt 39 geworden. „Aber es ist ein Ende in Sicht“, lachte er. Immer wieder sei der Zustand des Gebäudes in den Besichtigungsprotokollen den Kreisbrandinspektion beanstandet worden, ohne dass eine Lösung gefunden werden konnte. Nun lege man den Grundstein für eine bessere Zukunft. Reuther dankte dem Bürgermeister und dem Stadtrat, die sich den Neubau auf die Fahne geschrieben und ihr Wort gehalten hätten.

alte Unterkunft unzumutbar

Natürlich ließ es sich Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger nicht nehmen, einige Grußworte zu sprechen. Die bisherige Unterkunft sei seit Jahren schon nicht mehr zumutbar gewesen. Umso dankbarer sei er der Stadt dafür, dass sie Wort gehalten habe und ein neues Domizil schaffen wolle.

Maßgeblich beteiligt an der Möglichkeit der Finanzierung war Landrat Klaus Löffler, der genau weiß, was seine Feuerwehren leisten. Deshalb war es für ihn auch ein besonderer Tag. „Es ist ein Meilenstein, dieser Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus. Es hat nicht nur Auswirkungen für die Stadt, sondern für das gesamte Obere Rodachtal“, sagte der Landrat.

„In Gotts Noma“, sagt man im Frankenwald – und so wurde auch die Baustelle unter den Segen Gottes gestellt. Pfarrer Andreas Krauter und Pater Jan Poja beteten um den Beistand des Herrn, damit die Bauarbeiten unfallfrei verlaufen mögen. Ehrenkommandant Georg Weiß trug die Lesung vor, die Konfirmanden die Fürbitten.

Was alles gebaut wird

Die Baupläne sehen im Erdgeschoss eine Multifunktionshalle, vier Ausfahrten, einen überdachten Außenstellplatz mit Waschplatz, die Umkleiden sowie Sanitäranlagen, Duschen und das WC vor. Auch das Lager, die Atemschutzpflege, eine Werkstatt sowie ein Elektroraum sollen im Erdgeschoss verwirklicht werden. Im Obergeschoss sollen die Verwaltung, ein Schulungsraum, ein Besprechungsraum sowie Sanitäranlagen, ein WC und ein Putzraum entstehen.

Bilder