Wallenfels Die mit Schmetterlingen tanzt

Susanne Deuerling

Die flatternden Tierchen haben es Iris Mariposa angetan. Die Wallenfelserin hat ihnen ihren ersten Roman gewidmet. Oder ist es eine Autobiografie?

 
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Autorin Iris Mariposa stellt bei ihrer ersten Lesung im Salon-Kunstcafé & Bar in Annaberg-Buchholz ihren ersten Roman „Schmetterlings Salsa“ einem breiten Publikum vor. Foto: /privat

Wallenfels - Nicht an die Sorgen denken, mal abschalten, in einem Roman schmökern und dabei kein schlechtes Gewissen haben – all das kann man mit dem leicht luftigen Roman „Schmetterlings Salsa“ von Iris Mariposa.

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Wer ist diese Iris Mariposa, ist sie genauso reiselustig wie ihre Hauptfigur im Roman? Ja, das ist sie. Eigentlich kommt sie aus einer kleinen Stadt mitten im Frankenwald, der Flößerstadt Wallenfels. Hier aufgewachsen mit ihren Eltern Maria und Hermann und ihrem älteren Bruder Markus, zog es sie schon früh hinaus „in die weite Welt“. Ihre Mutter Maria erinnert sich sehr gut daran, als Iris nach der Mittleren Reife schon mit 16 nach Nürnberg ging und Verkehrskauffrau bei der Deutschen Bahn lernte. Danach ging Iris als Au-pair nach Madrid und Dublin, bevor sie in Deutschland die Sprachenschule für Spanisch und Englisch besuchte. Doch Schmetterlinge haben Flügel und so zog die junge Frau wieder von dannen, diesmal für ein halbes Jahr nach Australien. Seit einigen Jahren ist sie wieder in Deutschland, wo sie als Heilerziehungspflegerin in einem Kindergarten arbeitet.

Fantasie statt Biografie

Also kleine Ähnlichkeiten mit der Hauptperson, Marie-Louise Maus aus Nürnberg, sind sicher nicht abzusprechen. Aber es ist keine Biografie, sondern ein leichter, fantasievoller Roman, der einen manchmal zum Weinen, aber meistens zum Lachen bringt. Der Roman spielt in Nürnberg und Sonnenfels (Abwandlung von Wallenfels). Die Geschichte ist frei erfunden, wobei Mariposa eine der Geschichten tatsächlich so erlebt hat.

Für Marie-Louise Maus bricht eine Welt zusammen, als ihr Bräutigam sie kurz vor der Hochzeit verlässt und sich eine Neue sucht. Reisen bringt sie auf andere Gedanken, und bereits auf Mallorca verdreht ihr ein Mann namens Sebastian den Kopf. Doch damit fangen die Verwirrungen erst an. Schusslig wie sie ist, verbummelt sie die Telefonnummer des verheißungsvollen geliebten Mannes, der gut und gerne ihr Mäuserich werden könnte. Doch die kleine Maus erlebt natürlich außer Pleiten, Pech und Pannen auch sehr schöne Momente und erotische Abenteuer. Letztendlich taucht sie wieder in Nürnberg auf, zwar mit gebrochenen Knochen, die wieder heilen . Ihre Liebesschmerzen am Herzen sind jedoch immer noch da. Aber wer weiß, vielleicht wendet sich ja doch noch alles zum Guten. Man darf gespannt sein. Ein Detail darf nicht vergessen werden, die Autorin hat jedem, der sie unterstützt hat, mit einer Widmung im Buch dazu verholfen, nicht vergessen zu werden. Besonders ihrem verunglückten Freund, dem ein ganzes Gedicht am Ende des Buches gewidmet ist.

Lange Entstehungsgeschichte

Iris Mariposa hat lange an ihrem Roman geschrieben. Bereits 2008, damals in Wien, wo sie mit „Couchsurfing“ unterwegs und ziemlich allein war und kaum Bekannte hatte, schlug die heute 37-Jährige ein liniertes Heft auf und begann zu schreiben. Nicht nur Biografisches, sondern die Geschichten entwickelten mit der Zeit ein Eigenleben. Durch ihre blühende Fantasie entstanden immer mehr tolle Kapitel, und auch der Stil hat sich in den 13 Jahren immer ein wenig verändert. Gewidmet hat sie das Buch ihrem besten Freund, der 2011 mit dem Motorrad in der Fränkischen Schweiz tödlich verunglückte.

Für ihr Erstlingswerk hat die Autorin die Unterstützung eines kleinen Verlages aus dem Erzgebirge gefunden. Der Kontakt kam auf der Leipziger Buchmesse zustande und der Verlag erkannte das Potenzial. Am 15. August wurde nun der Roman „Schmetterlings Salsa“ veröffentlicht. Präsentieren wird Iris Mariposa ihr Buch mit einer Lesung auch auf der „Buch Berlin“.