Wallenfels Ein neues Eldorado für Wassertreter

Rainer Glissnik
Die Leugnitz am Wasserspielplatz Wallenfels: Hier könnte ein Durchschreitebecken im Rahmen eines Kneippparks entstehen. Foto: /Stadt Wallenfels

Der Stadtrat hat bereits konkrete Pläne für einen Kneipp-Park im schönen Leugnitztal.

 
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Wallenfels - „Wir haben einen relativ langen, strengen Winter hinter uns, der uns im Winterdienst deutlich mehr gefordert hat als in den Vorjahren“, zeigte Bürgermeister Jens Korn dem Wallenfelser Stadtrat die Kosten auf. Diese betrugen nahezu das Doppelte vom Vorjahr. Letztlich verbleiben der Stadt Wallenfels Kosten von 165 775 Euro, ein Jahr vorher waren es 87 231 Euro.

Der Wallenfelser Bauhof leistete 1305 Stunden (im Vorwinter 2019/20 650 Stunden), dazu kommen 1170 Fahrzeugstunden (Vorwinter 580). Es wurden 538 Tonnen Streusalz ausgebracht (Vorwinter 270 Tonnen) bei Kosten von 53 310 Euro (27 086 Euro). Für externe Dienstleister wurden 39 039 Euro (Vorwinter 28 894 Euro) ausgegeben. 10 765 Euro wurden für externe Fahrzeuge ausgegeben. Die Gesamtkosten betragen 231 393 Euro (121 163 Euro). Für den Winterdienst auf Kreisstraßen beteiligte sich der Landkreis, für einen Straßenbereich des Markts Steinwiesen. Es gibt immer einmal Probleme, aber die Stadt Wallenfels habe insgesamt einen qualitativ hochwertigen Winterdienst. „Die machen das sehr gut.“

Plantschen dank Wasserwacht

Eingangs der Sitzung zeigte der Rathauschef ein Bild vom Wallenfelser Freibad, das nun wieder täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet hat. „Jeder Tag beginnt mit den Frühschwimmern“, erklärte Bürgermeister Jens Korn. Auch das Planschbecken ist wieder geöffnet, was gerade für Familien mit Kleinkindern gut ist. „Das gelingt nur, weil wir mit der Wasserwacht einen engagierten Partner haben.“ Zudem testen die Mitarbeiter der Igel-Apotheke mit Unterstützung der Wasserwacht an Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag. „Die Igel-Apotheke und Wasserwacht ermöglichen Bürgern ein Stück Freiheit. Das Testen ist wichtig zur Bekämpfung der Pandemie. Apotheke und Wasserwacht leisten wirklich Dienst an der Gesellschaft“, lobte Jens Korn.

Erfreulich war ein Bewilligungsbescheid der Regierung für das Interkommunale Förderprogramm. Für 13 private Maßnahmen allein in Wallenfels mit einem Gesamtvolumen von 284 000 Euro gab es 82 100 Euro Förderung. „Dieses Programm ist ein echter Segen für das Obere Rodachtal“, lobte das Wallenfelser Stadtoberhaupt.

Die Einhaltung der Voraussetzungen zum Erhalt der enorm wichtigen Stabilisierungshilfen sei jedoch dagegen nicht einfach gewesen. Die Flößerstadt hatte noch einige Nachbesprechungen mit Landratsamt und der Regierung von Oberfranken, damit der zuletzt beschlossene Haushalt den Vorgaben so entspricht, dass die für den Stadthaushalt so erforderlichen Fördermittel weiterhin fließen. Entsprechend wurden Anpassungen vorgenommen. Einstimmig wurde der leicht veränderte Haushalt beschlossen. Auch im Finanz- und Investitionsplan wurden Anpassungen beschlossen.

Viel Eigeninitiative

„Wir müssen aus der depressiven Stimmung kommen“, erläuterte Rainer Kober seinen Beweggrund für sein Engagement für das Kommunalmarketing. „Mein Ziel ist, mutig etwas anzugehen. Wir müssen die Gemeinden unterstützen, dass die Bürger Zuversicht bekommen und Eigeninitiative unterstützen.“ Interviews zeigten, was den Menschen wichtig sei. Daraus solle eine Marke für Wallenfels entwickelt werden. „In Wallenfels ist viel in Ordnung und viel Eigeninitiative vorhanden. Wunderbare Natur und Umgebung sind ein enormes Potenzial“, so Kober. Insofern soll „natÜRL!CH“ die Wallenfelser Marke sein.

Der nächste Schritt im Kommunalmarketing in Wallenfels könnte etwa eine Kneipp-Anlage am Leugnitztal in der Nähe des Wasserspielplatzes werden. Diese Idee entwickelte sich im zweiten Workshop zum Thema Kommunalmarketing. Es gab schon einmal ein Kneipp-Becken, erinnerte Jens Korn. „Das Thema ist hochaktuell.“

Kersten Schöttner erläuterte dem Stadtrat eine Möglichkeit, dieses Vorhaben umzusetzen. Dabei gehe es um Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg. Presseck und Marktrodach seien dabei. Ein Projekt gebe es bereits in Mittelberg. „Der Kneipp-Park im Leugnitztal würde hervorragend dazu passen“, warb Kersten Schöttner.

Kneippsche Elemente

Der Wallenfelser Kneipp-Park würde bei einem Wanderparkplatz liegen, ein Radweg führe vorbei, der geologische Pfad starte in der Nähe und der Wasserspielplatz sei nahe. Neben dem natürlich gehaltenen Becken im Flusslauf könnte man die Kneippschen Elemente verwirklichen. Dazu sollten ein Ruhebereich, Barfuß- und Balancierpfad, Kräutergarten sowie Liegewiese mit Obstbäumen gehören. Zusätzlich sei die Idee eines Grillplatzes mit oder ohne überdachten Sitzbereich entstanden. Die Gesamtkosten liegen bei 147 000 Euro, was je nach tatsächlicher Förderung von der Stadt Wallenfels einen Beitrag von 22 000 bis 32 000 Euro verlange.

Die Stadträte hatten viele Fragen und Vorschläge, auch um Eigeninitiative der Bevölkerung einzubringen und um Kosten zu sparen. Die Ideen sollen bewertet, das Konzept mit dem Bauausschuss besprochen und in der nächsten Stadtratssitzung entschieden werden.

Des Weiteren wurde informiert, dass am Friedhof in der Schnaid die Einfriedung auf der oberen Seite entfernt wurde. Der Bauhof stellte eine Zwischenlösung auf. Gut vorwärts geht auch der Breitbandausbau Gewerbegebiet West. In Neuengrün wurde kürzlich die problematische Wasserführung deutlich verbessert. Dies erledigte der Bauhof.

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