Wallenfels Endlich gibt’s den Jubiläums-Umzug

Susanne Deuerling

Superfest zum 150. Jubiläum der Soldatenkameradschaft Wallenfels: 25 Vereine marschierten durch die Stadt. Sie zeigen, dass Traditionen wichtig sind.

 
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Stolz haben die verschiedenen Abteilungen der Soldatenkameradschaft Wallenfels in ihren altbayerischen Uniformen die Ehrengäste am Rathaus der Stadt abgeholt. Schirmherr und Bürgermeister Jens Korn, Landrat Klaus Löffler, Bundestagsabgeordneter Jonas Geissler und der stellvertretende Präsident der BKV (Bayerische Kameraden- und Soldatenvereinigung) und Bezirks- und Kreisvorsitzender Gottfried Betz sowie Pater Jan Poja wurden begleitet von den „weißen Madla“ und der Schwedenfahne sowie den Kreis- und Bezirksstandarten der BKV. An der Schule schlossen sich die auswärtigen Kameradschaften sowie die örtlichen Vereine an und über 25 Vereine setzten sich unter den Klängen des Trommlerzuges sowie der Blasmusik Neuengrün/Schlegelshaid und des Musikvereins Wallenfels in Bewegung. Es war ein farbenprächtiges Bild, leuchteten doch die frisch polierten Helme und Uniformknöpfe an den altbayerischen Uniformen im Sonnenlicht, die Vereine hatten sich herausgeputzt und die Fähnriche trugen ihre Fahnen durch die Stadt. Vorneweg der Husar und die Ulanen, gefolgt vom Tambourzug, dem Musikverein Wallenfels und der Schwedenfahne – so zog man in Richtung Festplatz.

Freunde aus Bingham

Viele Zuschauer hatten sich am Umzugsweg eingefunden, die den Zug bejubelten und beklatschten. Viel Spaß hatten die Kinder der „Wallnfelse Fousanoacht“, die mit ihren Kostümen mitlaufen durften und die zahlreichen Kids des BiZ Wallenfels. Mit einer großen Gruppe waren auch die Freunde aus Bingham in leuchtend roten Shirts dabei. Am Festzelt angekommen, nahm man Aufstellung, bis Hauptmann Christopher Zeuß endlich das Kommando „Rührt euch“ und „Einrücken“ gab.

Beim kurzen Festkommers ging Hauptmann Christopher Zeuß darauf ein, dass man eigentlich schon 2020 feiern wollte und dies ja damals wegen Corona nicht möglich war. In diesem Jahr wurde es ein Superfest und der große Zapfenstreich anlässlich des 150. Jubiläums war das Highlight (die NP berichtete). Nach dem Totengedenken mit dem „Guten Kameraden“, der Bayernhymne, dem Deutschlandlied und dem Wallenfelser Lied, gespielt vom Musikverein Wallenfels, sprach Schirmherr Bürgermeister Jens Korn erklärte, 150 Jahre Soldatenkameradschaft seien 150 Jahre Tradition bewahren, Kameradschaft sichern und der Einsatz für den Frieden. Es brauche keine Diskussion, ob dies noch zeitgemäß ist, die Tradition und das Brauchtum müssten bewahrt werden. 150 Jahre Solidarität und Zusammenhalt bei den einzelnen Zügen der Ehrenkompanie – darauf könnten sie stolz sein.

Lange Tradition

58 Veteranen hätten den Verein 1870 gegründet, damals ließen zwei Soldaten ihr Leben. Im 1. Weltkrieg seien die Verluste mit 65 Soldaten, die im Feld fielen, schon höher gewesen und im 2. Weltkrieg hätten schon mehrere 100 Männer ihr Leben verloren. „Jedes Mal, wenn ihr ausrückt, wird der toten Wallenfelser Soldaten gedacht. Es soll eine Mahnung an die Politik sein, verantwortungsvoll mit dem Frieden umzugehen“, betonte Korn. Die Soldatenkameradschaften standen und stehen hinter der Verteidigung des Landes, der Freiheit und des Friedens. Verteidigung und Versöhnung – das zeige auch die Verbundenheit zu den Freunden aus Bingham, deren Grundstein bereits vor 40 Jahren gelegt wurde.

Landrat Klaus Löffler stellte die Soldatenkameradschaft als Kulturträger und Botschafter heraus. „Behaltet die Tradition immer im Herzen“, so Löffler. Der stellvertretende Präsident der BKV Bayern und Bezirks- und Kreisvorsitzender Gottfried Betz dankte der Soldatenkameradschaft Wallenfels für 150 Jahre Pflege der Kameradschaft und dafür, dass sie das Gedenken an die gefallenen und vermissten Soldaten ehre. Bei kirchlichen und weltlichen Festen stünden sie für Frieden und Freiheit ein und hielten die Werte hoch für alle noch folgenden Generationen.

Flotte Swingmusik

Im Anschluss an den Festkommers unterhielt die „Toot Hill Band“ aus der Partnerstadt Bingham die Gäste im Festzelt mit flotter Swingmusik. Bereits am Vormittag wurde mit einer Kirchenparade und dem Festgottesdienst aller Verstorbenen und Gefallenen gedacht.

Mehr Bilder unter www.np-coburg.de

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