Wallenfels Rasten im Schatten des Flößers

Susanne Deuerling

An der Kellerstraße in Wallenfels ist ein neuer Treffpunkt entstanden. Statt eines leer stehendenHauses gibt es hier nun eine kleine Parkanlage.

 
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Wallenfels - Mit Weihwasser hat Pater Jan Poja den neugestalteten Platz am Haus Kellerstraße 12 in Wallenfels gesegnet. Ein Segen, der nicht nur dem Grundstück galt, sondern vor allem den Menschen, die sich hier treffen: Wanderer, die hier rasten, und Gäste, die einfach das schöne Ambiente genießen.

Deshalb ging Pater Jan in seinem geistlichen Impuls vor allem auf das Thema „Entspannung und Ruhe“ ein. Auch Jesus habe einst seine Ruhepausen gebraucht, auch er habe sich gerne an einen einsamen Ort zurückgezogen. Heute finde man die Ruhe nicht nur in der Wildnis, sondern Entspannung gebe es auch unter Menschen, sagte der Seelsorger. Zum Beispiel bei einem kleinen Plausch unter Nachbarn. Dafür biete nun die kleine Parkanlage einen Platz.

Hier stand zuvor das sagenumwobene Haus des „Routn Zeußn Bartl“, eine Ruine, die seit den 1980er-Jahren leer stand. Mit der Förderoffensive Nordostbayern konnte nun etwas bewegt werden. Bei einer Förderung von 90 Prozent ergriff die Stadt Wallenfels die Chance und erwarb Haus und Grundstück. Das Gebäude wurde abgerissen und die Fläche neu gestaltet. Die Kosten beliefen sich auf 170 000 Euro, davon waren 123 000 Euro förderfähig. Das heißt, die Regierung von Oberfranken unterstützte das Projekt mit 111 300 Euro. Bürgermeister Jens Korn dankte dafür dem Vizepräsidenten der Regierung von Oberfranken, Thomas Engel, der ebenfalls an der Einweihung teilnahm. Hier sei ein Kleinod entstanden, das wieder für ein Stück Aufenthaltsqualität mitten in der Stadt sorge, sagte Korn.

Kleines Paradies

Viele Hände halfen bei dem Vorhaben mit: das Architekturbüro Schöttner mit Kersten Schöttner, Tina Neder und Michael Will, die Abrissfirma Simon aus Wallenfels, die Pflaster- und Tiefbaufirma Wartenfels mit Ralf Porzelt. Die Firma Behrschmidt kümmerte sich um die Elektrikarbeiten, die Gärtnerei Müller um die Bepflanzung. Dank sagte der Bürgermeister auch den Nachbarinnen und Nachbarn, die sich eingebracht hätten, vor allem Marcel Guillemaille und Stefan Weger. So sei es gelungen, hier ein kleines Paradies zu schaffen. Ansprechend angeordnete Bänke, ein Tisch sowie viel Grün und Blumen rundherum. Als besonderer Blickfang steht der Frankenwaldflößer auf seinem Holzfloß direkt am Gehsteig. „Wir wollten auch hier zeigen, dass Wallenfels und die Flößerei zusammengehören und einen zusätzlichen Blickpunkt schaffen“, erklärte Korn.

Regierungsvizepräsident Thomas Engel beglückwünschte die Stadt zu diesem neuen Treffpunkt mitten in der Stadt. Man sei seitens der Regierung froh, mit dem Förderprogramm Nordostbayernoffensive maßgeblich dazu beigetragen zu haben, solche schönen Flächen zu schaffen. Die Ortskerne würden dadurch aufgewertet und viele städtebauliche Missstände beseitigt. Man wolle zwar ältere Bausubstanz erhalten, aber baufällige Ruinen gehörten sicher nicht dazu. Thomas bescheinigte der Stadt Wallenfels viel Engagement, denn dies sei nicht das einzige Projekt, das sie in Angriff genommen habe.

Die Veranstaltung umrahmte der Musikverein Wallenfels, dessen Aktive sich sichtlich darüber freuten, endlich wieder in der Öffentlichkeit musizieren zu können.

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