Wallenfels Schlusspunkt mit Ehrenurkunde

Susanne Deuerling
  Foto: Susanne Deuerling

Die Soldatenkameradschaft hebt die Verdienste von Pater Jan Poja rund um Fronleichnam und Flurumgang hervor. Mit einer besonderen Würdigung.

 
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Stolz und gerührt hält Pater Jan Poja die Ehrenurkunde der Soldatenkameradschaft Wallenfels in den Händen. Deren Vorstand, Hauptmann Christopher Zeuß, hat ihm diese Auszeichnung nach dem Flurumgang feierlich überreicht – als Auszeichnung für die langjährige und stets kooperative Mitgestaltung der Fronleichnamsprozession und des Flurumgangs. „Wir würdigen seine Verdienste mit dieser Ehrenurkunde und bedauern sehr, dass es in diesem Jahr seine letzten Prozessionen hier in Wallenfels waren“, betonte Zeuß.

„Positiver Ausnahmezustand“

In seinen Dankesworten ging der Pater auf die schön geschmückten Altäre und die Prozessionswege ein und dankte allen für ihre Arbeit und Mühe. Die Zeit von Fronleichnam bis Flurumgang bezeichnete er als einen „positiven Ausnahmezustand“, von dem in Wallenfels alljährlich alle gleichermaßen betroffen seien. Die ganze Stadt sei mobilisiert und alle machten mit: Privatleute ebenso wie sämtliche kirchlichen und weltlichen Vereine. Bereits um 5 Uhr früh wecken nicht nur die Glocken die Menschen, sondern auch die Böllerschüsse, die für den Frieden ertönen. Zwei große eucharistische Prozessionen mit Messen finden statt, und die Monstranz mit der Hostie werde durch die Straßen getragen. „Die Teilnahme ist für alle ein öffentliches Glaubenszeugnis“, sagte Pater Jan und bedankte sich besonders bei der Ehrenkompanie, die die Monstranz jedes Jahr begleitet.

Gelebte Frömmigkeit

Seit elf Jahren gestaltete der Seelsorger die Prozessionen in Wallenfels mit. Begleitet von der 100 Mann starken Ehrenkompanie und zahlreichen Gläubigen, wird der Leib Christi in der Monstranz vorbeigetragen an den geschmückten Häusern zu den prachtvoll hergerichteten Altären und den kunstvoll gelegten Blumenteppichen. Tradition wird in Wallenfels noch großgeschrieben. Es ist kein Schauspiel für Touristen, sondern gelebte Frömmigkeit und ein Bekenntnis zum Glauben, auch wenn das Vertrauen in die Kirche in Wallenfels zurzeit erschüttert ist – vor allem deshalb, weil Pater Jan die Kirchengemeinde noch in diesem Jahr verlassen soll, um nach Bayreuth zu wechseln. Doch der Glaube ist da, und den lassen sich die vielen Gläubigen, Vereine und Institutionen nicht nehmen. Und auch wenn es die Aktion „Und jetzt erst recht?“ an den beiden Tagen gab, auch wenn Plakate und Transparente darauf hinweisen, dass einiges im Argen liegt, so bringen es doch viele auf einen Nenner: „Glaube und Kirche sind manchmal eben zwei Paar Stiefel.“

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