Gelebte Frömmigkeit
Seit elf Jahren gestaltete der Seelsorger die Prozessionen in Wallenfels mit. Begleitet von der 100 Mann starken Ehrenkompanie und zahlreichen Gläubigen, wird der Leib Christi in der Monstranz vorbeigetragen an den geschmückten Häusern zu den prachtvoll hergerichteten Altären und den kunstvoll gelegten Blumenteppichen. Tradition wird in Wallenfels noch großgeschrieben. Es ist kein Schauspiel für Touristen, sondern gelebte Frömmigkeit und ein Bekenntnis zum Glauben, auch wenn das Vertrauen in die Kirche in Wallenfels zurzeit erschüttert ist – vor allem deshalb, weil Pater Jan die Kirchengemeinde noch in diesem Jahr verlassen soll, um nach Bayreuth zu wechseln. Doch der Glaube ist da, und den lassen sich die vielen Gläubigen, Vereine und Institutionen nicht nehmen. Und auch wenn es die Aktion „Und jetzt erst recht?“ an den beiden Tagen gab, auch wenn Plakate und Transparente darauf hinweisen, dass einiges im Argen liegt, so bringen es doch viele auf einen Nenner: „Glaube und Kirche sind manchmal eben zwei Paar Stiefel.“