Wallenfels Sparkurs zahlt sich aus

Rainer Glissnik
Die Kronacher Stadtwerke sind seit 2020 auch für die Kläranlage in Wallenfels zuständig. Laut Bürgermeister Jens Korn hat sich dies ausgezahlt. Foto: Stadt Wallenfels

Nicht nur bei der Kläranlage hat man in letzter Zeit alles richtig gemacht. Nun erhält die Stadt vom Freistaat eine kräftige Finanzspritze in Höhe von 800.000 Euro.

 
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Eine erfreuliche Bekanntgabe gab es für den Stadtrat Wallenfels in der jüngsten Sitzung. Wie Bürgermeister Jens Korn mitteilte, habe das Bayerische Finanzministerium der Stadt eine Stabilisierungshilfe von 800.000 Euro gewährt. „Wir sind da sehr gut weggekommen“, freute sich Korn. Die Stadt Wallenfels arbeite aber auch konsequent an den Bedingungen für eine derartige Unterstützung. „Unser Konsolidierungswille ist klar erkennbar“, so Korn.

Zuvor war die Wallenfelser Kläranlage Thema gewesen. Die Stadt hatte 2020 beschlossen, für die örtliche Anlage die Stadtwerke Kronach ins Boot zu holen. Diese sind auch schon für die Kläranlagen in Steinwiesen, Neufang und Marktrodach zuständig. „Es war richtig, sich für einen Partner zu entscheiden, der Erfahrungen und Kenntnisse hat“, zeigte sich auch hier Jens Korn mit der Entscheidung zufrieden. Für viele Maßnahmen hätte man sonst ein Ingenieurbüro zur Beratung gebraucht.

Lob für Klärwerker

Alexander Giesbrecht, Abteilungsleiter der Abwasserentsorgung der Stadt Kronach, informierte dann im Anschluss über die bereits erfolgten, wie auch geplanten Maßnahmen. Wie er betonte, hätte sich die Stadt durch die Zusammenarbeit mit kompetenten Mitarbeitern bei den Stadtwerken bereits des Öfteren eine Stange Geld sparen können. So habe man nach der Übernahme bereits etliche kleinere Maßnahmen abgearbeitet. Dabei lobten sowohl Alexander Giesbrecht wie Bürgermeister Jens Korn die vorherigen Klärwerker Josef Förner (Langos) und Jochen Regel.

Zuletzt habe man nun eine Störungsalarmierung für Kläranlage und Kanal eingebaut. Für die schadhafte Pumpe mit Baujahr 1987 beim Regen-Überlaufbecken in der Bahnhofsstraße baute man eine neue ein. Auch bei der Ansteuerung des Schneckenhebewerks wurde eine neue Anlage eingebaut und auch die Ansteuerungstechnik digital erneuert. „Alles in Eigenplanung und mit eigenen Leuten!“, bekundete Giesbrecht.

Lieferprobleme

Demnächst sollen nun Rohrleitungen unterhalb des Schlammbeckens erneuert werden. Allerdings sei es derzeit schwierig, Material zu bekommen. Drei Firmen könnten wegen Lieferproblemen kein Angebot machen, nur eine Firma hätte ein Angebot abgegeben. Die Preise nur für das Material beliefen sich auf 3000 Euro. Der Schlosser der Stadtwerke werde die Rohre zusammenschweißen. „Alles, was oberflächlich ist, ist in relativ gutem Zustand“, fasste dann Giesbrecht zusammen.

Im Anschluss ging es um die schrittweise digitale Umstellung der Wasserzähler ab dem 1. Januar 2023. Der Stadtrat sieht darin einige Vorteile: So verlängere sich die Eichzeit von sechs auf maximal 15 Jahre. Allerdings verdoppeln sich die Anschaffungskosten. Einfacher werde die Jahresabrechnung: Es müssten keine Wasserkarten mehr verschickt werden. Zudem ergäben sich Vorteile bei der Rohrbruchsuche.

Planungssicherheit

Die Stadt Wallenfels hat mit der E.ON Bayern einen bis 12. November 2026 laufenden Stromkonzessionsvertrag abgeschlossen. Die nunmehr zuständige Bayernwerk Netz GmbH äußerte der Stadt Wallenfels gegenüber den Wunsch, den bestehenden Stromkonzessionsvertrag bereits zum 31. Oktober 2024 zu beenden, weil die Bayernwerk Netz in den nächsten Jahren größere Investitionen in Wallenfels plant und gerne mehr Planungssicherheit hätte.

Es ist vorgesehen, einen aktuellen Strom-Mustervertrag für 20 Jahre abzuschließen. Dieser Mustervertrag wurde zwischen dem Bayerischen Städte- und Gemeindetag und dem Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft abgeschlossen. Theoretisch könnten nun bei Wallenfels auch andere Anbieter einsteigen, was aber sehr unwahrscheinlich ist. Es regelt das Recht des Netzbetreibers, öffentliche Straßen und Wege zum Verlegen von Leitungen zu nutzen. „Das Bayernwerk ist ein vorbildlicher Partner“, stellte Bürgermeister Jens Korn fest.

Klimaschutz-Netzwerk

Etliche fränkische Kommunen haben sich im Rahmen der Nationalen Klimaschutz Initiative mit 80-prozentiger Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zusammengeschlossen. Jetzt kommt auch die Stadt Wallenfels dazu. Das kommunale Klimaschutz-Netzwerk soll Möglichkeiten schaffen, um Kräfte und Ressourcen zu bündeln, Handlungsoptionen zu identifizieren sowie den Erfahrungsaustausch untereinander zu intensivieren. Die Förderphase läuft noch bis 31. Dezember 2023.

Erstes Modul ist der Aufbau eines Netzwerks. Zweites Modul ist die Beratung, gerade hinsichtlich öffentlicher Gebäude. Maximal entstehen Kosten von 21 000 Euro für Wallenfels. „Angesichts dessen, was wir erleben, ist dies gut angelegtes Geld“, betonte Jens Korn. Klimawandel und Energieprobleme. Beim Ausbau am Fallenholz gibt es Diskussionen mit Anliegern, weil erneut eine Leitung hineingelegt wird. Man könnte die Baustelle offenlassen, aber dann könnte wochenlang niemand hindurchfahren, hieß es. Der Bauzeitenplan sieht vor, dass die Tragschicht bis 20. Dezember eingebaut wird.

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