Stadträte und Bürgermeister besuchen die vier größten aktuellen Baustellen. Die Maßnahmen liegen – teils wieder – im Plan.
Wallenfels verändert sich derzeit sichtbar. Grund genug für die Mitglieder des städtischen Bauausschusses, sich vor Ort über den aktuellen Stand von vier Projekten informieren zu lassen. Insgesamt 8,5 Millionen Euro wendet die Flößerstadt für deren Umsetzung auf – ein Rekordwert für die Kommune im Oberen Rodachtal.
Wo bis 2021 noch die Brache des Textilunternehmens „Chic Style“ stand, nimmt langsam das neue Feuerwehrgerätehaus Formen an. Es soll im September 2023 bezugsfertig sein. Architekt Gottfried Jagusch-Pezolt zeigte den Ratsmitgliedern das Gebäude mit allen Räumlichkeiten. „Der technische Innenausbau hat vor 14 Tagen begonnen“, informierte der Architekt. Spätestens kommende Woche soll mit dem Verputzen begonnen werden, bevor dann die Fliesenverlegung stattfinde. Nachdem es zwischenzeitlich ein paar Probleme gegeben habe, sei man dabei, den Zeitplan wieder aufzuholen. „Nach aktuellem Stand ist es so, dass wir im September fertig sind“, kündigte der Planer an. Bei der Führung durch das Gebäude dankte Bürgermeister Jens Korn auch den Feuerwehrleuten, die eng in die Maßnahme eingebunden seien. „Unsere Wehrleute sind sehr kostenbewusst und tragen viele pragmatische Lösungen mit“, sagte Korn anerkennend.
Vor dem Neubau wird laut Bürgermeister ein großer Parkplatz geschaffen, der dem Löschpersonal im Bedarfsfall zur Verfügung steht. Zudem würden zwei Hydranten eingebaut: einer zum Üben und einer, um im Einsatz befindliche Fahrzeuge rasch nachtanken zu können.
Ein eigenes Projekt ist die Erneuerung der Zufahrt zum künftigen Gerätehaus. Hier hat die Firma Strabag in den letzten Wochen den Kanal und verschiedene Versorgungsleitungen erneuert. Aktuell werden die Borde gesetzt. Noch im Mai sollen Trag- und Deckschicht eingebaut werden. Die Firma Strabag wird laut Jens Korn Ende Mai mit ihren Arbeiten fertig sein.
Wenige Meter vom neuen Feuerwehrhaus entfernt saniert die Firma VSTR aktuell die Straße „Am Fallenholz“. Nachdem es dort im vergangenen Jahr zu erheblichen Verzögerungen gekommen sei, werde nun sehr konzentriert gebaut, so Jens Korn.
Weiter ging es für die Räte zum Marktplatz. Im zukünftigen Ärztehaus werden die Arbeiten – betreut vom ortsansässigen Büro Kersten Schöttner – voraussichtlich im Herbst abgeschlossen. Rückblickend auf die Anfangszeit bekannte der Rathauschef: „Einige Nächte konnte ich nicht so toll schlafen.“ Weit mehr Wände als geplant hätten abgerissen werden müssen. Beim Ortstermin war hiervon nichts mehr zu sehen. Beide Praxen sind im Rohbau fertig. Glück habe die Stadt mit den beteiligten Unternehmen gehabt, sagte Jens Korn: „Ob Baumeister, Zimmerer, Dachdecker oder Fenster, bisher griffen alle Gewerke nahtlos ineinander.“
Bauingenieur Florian Behrschmidt konnte die Eindrücke des Bürgermeisters fachlich untermauern. Er berichtete von den Entkernungsarbeiten, Außenwänden, die aufgegeben wurden, und Gauben, die sich als nicht tragfähig erwiesen hätten. Gleichzeitig blickte er voraus: Im Inneren sollen Elektro- und Sanitärhandwerker ab Mai das Geschehen bestimmen. Außen werde die Fassade gedämmt. Umgeworfen wurde nach seinen Worten die Planung der Heizung. Die Wärme werde künftig aus dem Kulturzentrum bezogen. „Für beide Gebäude wird nach einer Übergangszeit mit den vorhandenen Ölöfen eine komplett neue Heizzentrale entstehen.“ Wie Jens Korn ergänzte, werden neben zwei Arztpraxen auch der Hörgeräteakustiker „Luchs“ und ein weiterer medizinischer Dienstleister einziehen.
Abschließend wurde das Haus „Marktplatz 4“ besichtigt. „Ein ganz spannendes Projekt“, freute sich Bürgermeister Jens Korn. Aktuell hängen noch Kabel im Raum, die demnächst hinter der Decke verschwinden werden. Im Erdgeschoss entstehe ein Raum für die Tourismusinfo. Auch die neue Nutzung für das Bürgerbüro der Sparkasse entstehe hier. Außerhalb der Öffnungszeiten sollen die Räumlichkeiten für Vereine angeboten werden. Darüber werden zwei kleine Wohnungen Platz haben, für die es bereits etliche Anfragen gebe.
