Wallenfelser Schüler kicken um zu helfen Nicht einfach nur aus Vergnügen

Fußball spielen macht Spaß. Noch dazu, wenn es mit der ganzen Schule ist. Doch in Wallenfels steckt noch etwas Anderes hinter dem gemeinsamen Kicken.

 
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„Ich bin ein Superheld auf diesem Fußballfeld…, super in der Deckung…, unsre Schule ist fit und in Form“, laut und fröhlich tönt es über den Sportplatz der Grundschule in Wallenfels. Mit Musik und einer peppigen Choreografie stehen die „Cheerleader“ am Rande des Fußballfeldes und feuern an. Der fetzige Rap wirkt: Die Mannschaften geben ihr Bestes, zwischen den Toren sind lebhafte und spannende Spiele in Gange. Doch die vier Jahrgangsstufen der Lehreinrichtung spielen nicht nur einfach so zum Vergnügen. Dieses ist offensichtlich auch dabei, doch es geht um mehr: Zum zweiten Mal nehmen die Jungen und Mädchen an „BallHelden – Kicken für Kinder in Not“, einer gemeinsamen Initiative des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes e. V. (BLLV) und des Bayerischen Fußballverbandes (BFV), teil.

„Wir machen jedes Jahr am Tag nach Christi Himmelfahrt im Wechsel bei dieser Aktion oder bei dem Projekt ,Kinder laufen für Kinder‘ mit“, erläutert die stellvertretende Schulleiterin Anne Neubauer, die mit ihren Schützlingen auch den „Cheerleader-Tanz zur „BallHelden-Hymne“ einstudiert und selbst mit getanzt hat, was ihr ein belustigtes „Frau Neubauer, ich glaube, wenn du heute heim kommst, fällst du müde ins Bett“, seitens einer Drittklässlerin einbringt. So konnte die kleine Schule bereits im vergangenen Jahr rund 1500 Euro an ein Hilfsprojekt spenden. „In diesem Jahr geht das Geld nach Peru“, erläutert die Pädagogin, „dies schlägt der BLLV vor, wir könnten auch ein anderes Projekt wählen, doch wir finden dieses gut.“

Auf einer „Helden“-Karte sammeln die Kinder an fünf verschiedenen Stationen Punkte. So gilt es, einen Geschicklichkeitsparcours zu absolvieren, sich als Fanklub zu präsentieren, Quizfragen zu beantworten und beim Gruppen- und Mannschaftsspiel mitzumachen. Für jeden gesammelten Punkt erhalten die Schüler eine Spende von einem „Fan“, den sie sich vorher ausgesucht haben. „Das sind meist Eltern, Oma und Opa, Tante und Onkel oder die Paten“, erklärt Anne Neubauer, „sie spenden entweder mit einem Pauschalbetrag oder pro Punkt.“

In Wallenfels ist der Fußballklub mit vor Ort und unterstützt nicht nur mit Bällen, Hütchen, um die herum gedribbelt werden muss und anderen Spielutensilien, sondern auch mit aktiven Spielern, die die Kinder an den Stationen betreuen. „Viele spielen auch bei uns im Verein, wir kennen uns“, erklärt Vorsitzender Andreas Buckreus lachend.

Beim „BallHelden“-Vormittag dreht sich zwar das meiste um das runde, schwarz-weiße Leder und sein Ziel, das Tor, doch es ist noch viel mehr geboten. „Mir hat das Gestalten der Flagge großen Spaß gemacht“, erklärt Daniel, während Rosalie stolz darauf ist, wie hoch sie dieses Mal geschossen hat und Jule darauf, dass sie zwei Elfmeter verwandelt hat. Finden die Mädchen, dass Fußball nur was für Jungs ist? „Nee“, sind sich die zwei samt Freundin Mayla einig, „es passt schon für beide“, wenn auch die große Leidenschaft bei Mayla eher Richtung Gardetanz geht.

• Im Verbreitungsgebiet der Neuen Presse sind bis jetzt noch die Grundschulen in Sonnefeld und Ebersdorf „BallHelden“.

www.ball-helden.de

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