Wandel in Coburgs City Stadtmacher gestalten die Zukunft

Gemeinsam wollen die Partner die Innenstadt entwickeln. Foto: Schult

Neue Ideen sollen Coburgs City beleben. Die Projektpartner rufen alle Bürger auf, sich zu beteiligen und richten ein Büro im Steinweg ein. Mut und ungewöhnliche Konzepte sind gefragt.

 
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Coburg - In Coburg gibt es seit Januar eine neue Anlaufstelle für Fragen der Innenstadtentwicklung. Dahinter verbirgt sich ein Projekt, welches gemeinsam von Wohnbau, Wirtschaftsförderung und Coburg Marketing getragen und finanziert wird. Ziel ist es, Synergien zu nutzen, neue Ideen umzusetzen und außerhalb gewohnter Muster zu denken. Das erklärten die Beteiligten bei einem Pressegespräch am Donnerstagvormittag. Wie Stefan Hinterleitner, persönlicher Mitarbeiter vom Coburger Oberbürgermeister schildert, zeichne sich seit Jahren ein großer Wandel in den Innenstädten an. „Wir haben zwei Möglichkeiten: Diesem Wandel hinterherzurennen oder uns an die Spitze zu stellen und ihn zu gestalten.“ Kreative Ideen könnten mit Mut umgesetzt werden. Dabei gelte es jedoch auch, gesetzliche Vorgaben zu beachten. „Doch der Spielraum ist groß genug, dass sich viel Buntes entwickeln kann.“

Viele neue Ansatzpunkte seien seit dem Start vor rund acht Wochen bereits gefunden worden, so Anette Vogel von der Wohnbau der Stadt Coburg, die die Projektleitung inne- hat. Die Themen reichen von der alternativen Nutzung leer stehender Ladengeschäfte über digitale Stadtprojekte bis hin zu neuen Geschäftsmodellen und der Bürgerbeteiligung. Was gut funktioniere solle beibehalten, was weniger gut läuft durch Neues ersetzt werden. Bereits eingerichtet wurde ein Netzwerk, in das alle Beteiligten Daten zu Leerständen einpflegen. Bisher gab es noch keine gemeinsame Plattform und nun hat jeder einen guten Überblick. „Die Leerstände steigen, wir wissen, dass da etwas auf uns zurollt“, so Vogel. Man müsse sich daran gewöhnen, dass in der Innenstadt nicht nur der Einzelhandel vertreten sei. So nutzen derzeit etwa Studierende der Hochschule Coburg leer stehende Läden als Büro oder Werkstatt, es sind Workshops geplant und es gebe eine Anfrage, ob es einen Ort für eine kleine Bühne gibt. „Das kann die Gastronomie beleben“, so Vogel. Aufgerufen sind alle Menschen, sich als Stadtmacher mit ihren Ideen oder Unternehmenskonzepten zu beteiligen. Für einige Bereiche gebe es auch Fördermöglichkeiten, für die Anträge gestellt werden können. Um gut ansprechbar zu sein, richtet die Projektgruppe gerade ein Stadtmacher-Büro im Steinweg 37 ein. Gestaltet wird es vom Coburger Designforum Oberfranken.

Andrea Kerby vom Citymanagement schildert die Schwierigkeiten, mit der sie und ihr Team in Zeiten von Corona arbeiten muss. „Das Ordnungsamt ist mein liebster Telefonpartner“, sagt sie, ständig gelte es, die Inzidenzwerte im Auge zu behalten und für alle Eventualitäten zu planen. Der online Kaffeeklatsch, eigentlich als Versuchsballon gestartet, komme so gut an, dass er weitergeführt werden soll. Und die große Eröffnungsaktion für den Einzelhandel wird nun in kleine Häppchen geteilt. „Kommt gucken, plaudern, genießen“, sei das Motto. Palettenmöbel sollen als Sitzgelegenheiten im Stadtgebiet aufgestellt werden, weit genug voneinander weg, dass unter Einhaltung der Abstandsregeln ein Kaffee im Freien genossen werden kann. Renommierte Künstler aus der Region, darunter Gerd Kanz oder Benno Noll, werden demnächst in leer stehenden Schaufenstern ausstellen, „wir haben eine gute Mischung aus 1A-Lagen und kleinen Läden“, so Kerby. Auch Abendspaziergänge, ein Händlerflohmarkt und eine Muttertagsaktion seien angedacht.

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