Auf Arabisch heißt es „Eid al-Adha“ auf Türkisch „Kurban Bayram“ – was es mit dem islamischen Opferfest auf sich hat.
Das Opferfest (Eid al-Adha, Eid ul-Adha oder auf Türkisch Kurban Bayrami) ist das höchste und wichtigste Fest im Islam. Es hat eine tiefe religiöse Bedeutung, gilt als Höhepunkt der traditionellen Pilgerfahrt nach Mekka und wird von Muslimen weltweit gefeiert – auch wenn man nicht in Mekka dabei sein kann.
Nach der Werbung weiterlesen
Das Opferfest richtet sich nach dem islamischen Mondkalender und beginnt am 10. Tag des Monats Dhū l-Hiddsch. 2025 wird das Opferfest offiziell vom 6. Juni bis zum 9. Juni begangen. Die Feierlichkeiten dauern insgesamt vier Tage und beginnen schon am Vorabend des 6. Juni. Da der islamische Kalender auf dem Mondzyklus basiert, verschiebt sich das Datum im Sonnenkalender jedes Jahr um etwa elf Tage nach vorn.
Das Opferfest geht auf eine Geschichte zurück, die in allen drei abrahamitischen Religionen - Judentum, Christentum und Islam - bekannt ist: Ibrahim (Abraham) wurde von Gott auf die Probe gestellt, indem er bereit sein sollte, seinen eigenen Sohn Ismael zu opfern. Als Gott Ibrahims unerschütterliches Gottvertrauen erkannte, hielt er ihn im letzten Moment davon ab und ließ ihn stattdessen einen Widder opfern.
Diese Geschichte symbolisiert die Hingabe an Gott und die Unterwerfung unter seinen Willen. Im Islam wird diese Bereitschaft zur Hingabe und Gottes Barmherzigkeit mit dem Opferfest gefeiert.
Zwar steht die Episode auch in der Bibel, doch gibt es im christlichen Kulturkreis heute kaum noch Verständnis für eine derart sklavische Unterwerfung unter den absoluten Willen Gottes wie sie eine sehr textnahe Interpretation der Heiligen Schriften vielleicht nahelegen würde. Seit dem Aufkommen der Bibel-Exegese mit der historisch-kritischen Methode im 18. Jahrhundert eröffnen sich auch andere Lesarten für das Alte Testament.
Das Opferfest fällt mit dem Höhepunkt des Hadsch zusammen - der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka, die jeder Muslim, der finanziell und körperlich dazu in der Lage ist, mindestens einmal im Leben unternehmen soll. Die Hadsch gehört zu den fünf Säulen des Islam und findet im letzten Monat des islamischen Kalenders statt.
Während der Pilgerfahrt durchlaufen die Gläubigen verschiedene Rituale, wie die siebenmalige Umrundung der Kaaba in Mekka, den Bußgang auf den Berg Arafat und die symbolische Steinigung des Teufels. Das Opferfest bildet den Höhepunkt dieser spirituellen Reise.
Das Opferfest ist geprägt von verschiedenen Traditionen und Bräuchen:
In Deutschland ist das Opferfest kein gesetzlicher Feiertag, obwohl muslimische Verbände das mitunter schon gefordert haben. Muslimische Schüler können jedoch in den meisten Bundesländern für den ersten Festtag vom Unterricht befreit werden - die Eltern müssen dies schriftlich beantragen. Berufstätige Muslime können unbezahlten Urlaub beantragen, ähnlich wie es bei anderen religiösen Feiertagen der Fall ist.
Wer muslimischen Freunden oder Bekannten zum Opferfest gratulieren möchte, kann folgende Glückwünsche verwenden:
Das Opferfest ist ein Fest der Dankbarkeit, der Versöhnung und der Hilfsbereitschaft. Es erinnert Muslime daran, Gott um jeden Preis zu vertrauen und die Gemeinschaft zu stärken, indem man mit anderen teilt und füreinander da ist.
