Weil der Aufwand für Bestandsprodukte so steigt, bleiben weniger Zeit und Geld für neue Produkte. Gerade das aber sei die Stärke der deutschen Hersteller gewesen, sagt Kempf. "Wir sägen am Ast, auf dem wir sitzen." Das sei auch schade für die europäische Bevölkerung, sagt Akra: "Innovationen und neue Therapiemöglichkeiten dürften künftig zuerst in den USA auf den Markt kommen."
Der Dachverband der rund 2000 Krankenhäuser in Deutschland, die DKG, hält es inzwischen für "nahezu sicher", dass bis Mai nicht alle Produkte ihre Zulassung haben und fehlen. Besonders beunruhigend sei das zum Beispiel bei wiederverwendbaren chirurgischen Instrumenten.
Noch hofft die DKG, dass der Bundesgesundheitsminister in Brüssel eine Fristverlängerung erreichen kann. Dabei droht schon der nächste Schlamassel mit Laborgeräten, heißt es beim Krankenhausverband - weil "die Verordnung über In-vitro-Diagnostika denselben Schwierigkeiten entgegensteuert".