Weichengereuth Gutachter soll Ausbau der B 4 prüfen

Norbert Klüglein
Über den Ausbau der B4 wird der Coburger Stadtrat noch einmal beraten. Foto: Wunderatsch

Der Stadtrat wird sich noch einmal mit der B4 beschäftigen. Jetzt soll eine neutrale Meinung eingeholt werden. Außerdem erarbeitet das Bauamt neue Pläne.

 
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Coburg - Die Diskussion um den Ausbau des Weichengereuths wird noch einmal den Coburger Stadtrat beschäftigen – aber nicht so, wie das ursprünglich die CSU mit einem Antrag erreichen wollte. Die Christsozialen hatte gefordert, erneut alle Ausbauvarianten zu prüfen und in der Märzsitzung des Stadtrats Fachleute von der IHK, der Polizei, dem staatlichen Bauamt und dem bayerischen Verkehrsministeriums zu Wort kommen zu lassen.

Experten werden zwar zum Weichengereuth Stellung nehmen, aber wahrscheinlich unabhängige Verkehrsgutacher. Das hatte Christian Müller, Fraktionsvorsitzender der CSB, gefordert. In einem kurz vor der Sitzung am Donnerstag eingereichten Änderungsantrag fordert er die Planung des staatlichen Bauamts extern überprüfen zu lassen. Ferner erhofft sich Müller von Experten Aussagen zur Sinnhaftigkeit der geplanten Ampelanlagen, zum künftigen Verkehrsaufkommen, dem Lärmschutz, den Auswirkungen auf das Stadtklima und einer möglichen Staugefahr bei unterschiedlichen Ausbaustufen des Weichengereuths.

Die Mehrheit des Stadtrats folgte den Argumenten des CSB-Vorsitzenden. Sogar Hans-Herbert Hartan, der Fraktionschef der CSU, stimmte zu. War ihm doch klar, dass sein eigener Antrag abgelehnt werden würde und der Änderungsantrag der Christlich Sozialen Bürger die einzige Möglichkeit ist, überhaupt noch einmal über einen möglichen Ausbau des jetzt zweispurigen Straßenstücks zu reden. „Es wäre schade, die letzte große Infrastrukturmaßnahme sang- und klanglos aufzugeben“, meinte Hartan. Er forderte allerdings, bei einer neuen Beratung auch die IHK zu Wort kommen zu lassen und zu überprüfen, ob die geplante Verlegung des Klinikums auf das BGS-Gelände irgendwann Einfluss auf die Verkehrsströme haben werde.

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) machte deutlich, dass von der Coburger Bauverwaltung ein eigener Entwurf zum Ausbau der B4 zwischen Kläranlage und Frankenbrücke zu erwarten ist. „Mit dem Status quo bin auch ich nicht einverstanden“, meinte das Stadtoberhaupt. Auch in die Planung der lokalen Stelle soll ein Verkehrsgutachten einfließen. Ferner werde es Gespräche mit der Polizei zum Thema Unfallschwerpunkte und einen Workshop mit der Firma Brose geben. Sauerteig ließ übrigens keinen Zweifel daran, dass er den Ahorner Berg nicht für einen Unfallschwerpunkt hält.

SPD-Stadtrat Stefan Sauerteig hatte zunächst versucht, sowohl den Antrag der CSU als auch den der CSB zu kippen und die Auswahl auf die öffentlich noch nicht bekannten Pläne der Bauverwaltung zu reduzieren. Damit hatte er allerdings keinen Erfolg. Für die SPD stellte dann Bettina Lesch-Lasaridis in Aussicht den Antrag von Christian Müller zu akzeptieren, wenn dieser zunächst in den Geschäftsgang gehe, um bis zu einer der nächsten Sitzungen Gutachten in den städtischen Planentwurf einarbeiten zu können. Diesem Vorgehen stimmte die Mehrheit des Stadtrats schließlich zu.

Für Pro Coburg hatte zuvor noch Peter Kammerscheid erklärt, dass man offen sei für „neue intelligente Lösungen“. Einen vierspurigen Ausbau lehne seine Fraktion jedoch ab. Als klare Ausbaugegner zeigten sich erneut Klaus Klumpers („Bose hat kein einziges Argument genannt, warum sein Logistikzentrum nicht von Süden her erschlossen werden kann.) von der ÖDP und Klaus-Rüdiger Benzel (Coburger Liste).

Wolfgang Weiß erklärte, dass die Grünen nicht einer Meinung seien. Während einige Mitglieder jegliche Ausbaumaßnahmen ablehnten, wäre er der Ansicht, „dass man mit einem Verkehrsgutachtern noch mal drauf schauen und prüfen sollte, welche Ausbaustufe die Beste wäre.

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