Weismain Nachwuchs zu Ostern

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Nur wenige Wochen sind die Lämmer von Schäfer Daniel Stief aus Weismain alt. Bald schon sollen sie aber mit ihren Müttern im Landkreis Kronach bei der Landschaftspflege helfen.

 
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Bereits seit sechs Jahren ist Daniel Stief mit seinen Schafen und Ziegen im Landkreis Kronach aktiv. Dort helfen sie das Gras unter Photovoltaikanlagen niedrig zu halten und unterstützen bei Landschaftspflegemaßnahmen – etwa auf den Flächen der ökologischen Bildungsstätte Mitwitz am Kreuzberg bei Marktrodach. Auch dieses Jahr sollen die Tiere des Schäfers dort wieder zum Einsatz kommen. Mit dabei werden auch zahlreiche Lämmer und Zicklein sein, die in den vergangenen Wochen erst das Licht der Welt erblickt haben.

„Für richtige Osterlämmer sind die Kleinen noch etwas zu jung“, erklärt Schäfer Stief. Das sei aber nicht schlimm. Schließlich solle der aktuelle Wurf ohnehin nicht als Braten enden. Viel mehr gehe es ihm darum, mit dem Nachwuchs seine fleißigen Herden aufzustocken. Über 600 ausgewachsene Tiere besitzt er bereits dazu kommen heuer allein etwa 100 muntere Schäfchen hinzu, die in den vergangenen Wochen geboren wurden. Und auch bei seinen Ziegen gebe es heuer Nachwuchs – wenngleich hier einige Tiere noch trächtig seien. Bei Ziegen nennt sich der Geburtsvorgang übrigens nicht Lammen, sondern Zickeln.

Angefangen hat für Daniel Stief die Schäferei vor etwa 16 Jahren. Damals habe er sich als 18-Jähriger drei Ziegen gekauft. „Eigentlich hatten wir auf unserem Hof zu diesem Zeitpunkt keine Tiere mehr“, erklärt er. Nur sein Großvater habe zum Zeitvertreib noch zwei Ziegen gehalten. Dass er einmal ein richtiger Schäfer werden würde, wusste der gelernte Industriemechaniker damals noch nicht. Inzwischen ist aus dem einstigen Hobby aber ein richtiger Betrieb geworden. So beschäftigt Stiehl bereits drei Mitarbeiter die sich zusammen mit ihm um das Wohl der Herden kümmern. Auf dem Hof würden zudem seine Eltern unterstützen und etwa im Winterlager nach den Tieren schauen. Damit sind Stiefs Ambitionen aber noch nicht am Ende.

„Ich bekomme etwa immer wieder Anrufe von den Betreibern von Solaranlagen, die nachfragen, ob ich ihnen eine Herde für ihre Anlage zur Verfügung stellen kann“, berichtet er. Die Nachfrage nach der ökologischen Beweidung von Flächen sei aktuell groß. Aktuell seien seine Tiere bereits an unterschiedlichen Orten in den Landkreisen Kronach, Bamberg, Lichtenfels und Bayreuth aktiv sind. „Natürlich gibt es immer wieder den einen oder anderen Betreiber, der denkt, es reicht aus, wenn er mit seine Flächen kostenlos zur Verfügung stellt“, berichtet Stief. Das sei jedoch nicht möglich. Die Haltung von Schafen sei heutzutage in erster Linie eine Dienstleistung. „Heute kann kein Schäfer mehr von der Wolle seiner Tiere leben“, betont er. Viel zu niedrig sei der Marktpreis für das Naturprodukt.

Unter anderem aus diesem Grund handle es sich bei seinen Schafen auch um Dorperschafe – eine besonders robuste Rasse aus Südafrika, die nicht geschoren werden müsse. Bei seinen Ziegen handle es sich hingegen um Burenziegen, eine Fleischziegenrasse, die ebenfalls aus Südafrika stamme. „Die Ziegen sind Spezialisten darin, verbuschte Flächen nutzbar zu machen“, erklärt der Schäfer. Wenn dies vollbracht sei, könnten die Schafe nach einigen Jahren übernehmen und die gewünschte Kulturlandschaft erhalten.

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