Weißenbrunn Personalmangel bremst die Gemeinde

Karl-Heinz Hofmann
Foto: Karl-Heinz Hofmann

Im Rathaus Weißenbrunn fehlen derzeit vier wichtige Mitarbeiter. Der Bürgermeister bleibt daher manche Antworten schuldig. Auch Anträge liegen länger. Der Haushaltsplan für 2023 dagegen konnte planmäßig auf den Weg gebracht werden.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Gemeinderat Weißenbrunn hat in seiner jüngsten Sitzung die Haushaltssatzung für das Jahr 2023 auf den Weg gebracht. Nach mehreren fraktionsübergreifenden Gesprächen konnte der Haushaltsplanentwurf erstellt werden. Bürgermeister Jörg Neubauer (SPD) dankte dem Gremium für die konstruktive Zusammenarbeit in dieser schwierigen Zeit. Offen äußerte sich der Rathauschef zu massiven Personalproblemen im Rathaus. Derzeit fehlen vier wichtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Geschäftsführerin fehlt seit Mitte Dezember wegen Krankheit. „Das ist von der Verwaltung nicht mehr stemmbar“, bat Neubauer um Verständnis, wenn derzeit nicht alles so rund läuft, wie es laufen müsste und wie er es gerne hätte.

Dies war auch ein Grund dafür, dass er Anfragen aus der Bürgerschaft von Stützpunktfeuerwehrkommandant Thomas Friedrich und der Vorsitzenden der FF Reuth, Tanja Renner, nicht zufriedenstellend beantworten konnte. Beide monierten Feuerwehrangelegenheiten, für die seit Wochen im Rathaus Anträge beziehungsweise Schreiben vorliegen, aber keine verlässliche Antwort. Tanja Renner monierte, dass man seitens der FF Reuth einen schriftlichen Vertrag über die Nutzung des alten Feuerwehrhauses in Reuth erwarte. Bevor dieser nicht vorliege, sollte man den Bauantrag auf Neubau eines Feuerwehrhauses in Thonberg zur Nutzung beider Feuerwehren Thonberg und Reuth nicht weiterverfolgen. Das Gemeindeoberhaupt war sich der schwierigen Lage bewusst. Es sind aber dazu rechtliche Fragen abzuklären, die eine gewisse Zeit dauern, zumal wie eingangs schon erwähnt die Verwaltung derzeit stark unterbesetzt ist.

Auch Markus Pohl (CSU) monierte einige Punkte, unter anderen auch vom Arbeitskreis Spielplätze, für deren Weiterarbeit man auf ein Plazet der Gemeinde warte. Bernd Redwitz (FW) wünschte einen Sachstandsbericht für das Pumpwerk. Auch hierzu laufen Prüfungen von Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt, mehr könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, war die Antwort vom Bürgermeister.

Zum Haushalt sei es erfreulich, dass man die Mindestzuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt erreicht habe und dies ohne Kreditaufnahme. In dieser Hinsicht sei man guter Hoffnung auch wieder Stabilisierungshilfe vom Freistaat Bayern erhalten zu können. Der Verwaltungshaushalt weist 7 424 224 Euro und der Vermögenshaushalt 4 896 314 Euro aus. Die Schulden werden sich nach dem Haushaltsplan 2023 auch in diesem Jahr reduzieren. 3 711 389 Euro Anfang 2023 stehen 3 345 189 Euro am Ende des Jahres als Schulden gegenüber, das entspricht einer Reduzierung um 366 200 Euro. Seit 2013 hat man den Schuldenstand um über vier Millionen Euro reduziert und halbiert. Die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt beläuft sich auf 418 617 Euro.

Trotzdem stehen über 3,4 Millionen Euro an Investitionsmaßnahmen im Haushalt. Größte Posten sind dabei Kanalisation im Zuge des Ausbaus der KC 5 Hummendorf und die Dorferneuerung Hummendorf (500 000 Euro), die Investitionskostenumlage Abwasser an den Zweckverband Kronach-Süd sowie Kosten für Betriebsanlagen im Windpark Gössersdorf (je 450 000 Euro), das Feuerwehrhaus Thonberg-Reuth (300 000 Euro), Lernershaus Gemeindezentrum Am Brunnen (300 000 Euro). Als größte Einnahmen schlagen der Anteil der Einkommensteuer mit 1,669 Millionen Euro und die Schlüsselzuweisungen mit 1,245 Millionen Euro zu Buche.

Auch dem Finanzplan von 2022 bis 2026 wurde einstimmig die Zustimmung erteilt. Für den ausgeschiedenen Gemeinderat Stefan Leppert (SPD) wurde Bernd Schneider (SPD) als Listennachrücker bestätigt.

Bilder