Wien - Wenn sie über Flohmärkte spaziert, muss sie sich übergeben. Sie gerät in Panik, wenn es modrig riecht wie in einem Erdkeller. Ausgeliefert und hilflos fühlt sie sich heute noch, mit 49 Jahren, bei Ärzten. Wie ein langer Schatten ziehen sich dunkle Erinnerungen durch ihr Leben, die nicht ihre sind, aber ihr Leben zeichnen. Durch die Wohnung zieht an diesem Tag der Duft von Räucherstäbchen. Sie lehnt an der Spüle in der Küche und schenkt Tee ein. Hier in der österreichischen Provinz, in der Nähe von Linz, lebt sie seit zweieinhalb Jahren gemeinsam mit ihrem Mann. Sie heißt sie, weil ihr Schicksal für viele steht und sie im Artikel lieber anonym bleiben möchte.
Weitergabe von Traumata in der Familie Von einem Krieg, der niemals endet
Britta Rotsch 20.11.2020 - 15:00 Uhr