Weitramsdorf Hurra, endlich Schule

In Weitramsdorf wurden 45 Abc-Schützen willkommen geheißen. Als Begrüßungsgeschenk gab es eine Warnweste und eine Trinkflasche.

 
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Für knapp 1100 Mädchen und Jungen hat am Dienstag in Stadt und Landkreis Coburg ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Die Schule ging los. Die 45 Abc-Schützen der Hermann-Grosch-Grundschule in Weitramsdorf hätten dabei sicherlich nichts dagegen, wenn jeder Schultag so beginnen würde wie ihr erster: Zum Kennenlernen wurden sie mit einem lustigen Theaterstück von ihren Vorgängern, die seit dieser Woche schon die zweite Klasse besuchen, begrüßt. Und wann hat man schon die Möglichkeit, die Zuckertüte vom Landrat Sebastian Straubel persönlich überreicht zu bekommen?

„Ihr seid nun keine Kindergartenkinder mehr, sondern könnt euch zu den Großen zählen“, sagte Straubel bei der großen Einschulungsfeier in der Sporthalle. „Die Schulzeit ist wie eine bunte Zuckertüte. Sie ist vielfältig und bietet manche Überraschungen.“ Die meisten seien schön, prognostizierte er. „Ich wünsche euch für eure Schulzeit jedenfalls ganz viel Freude.“

Für Schulleiter Harald Tkaczuk ging es nach der Begrüßung auch um das Thema Sicherheit auf dem Schulweg. „Es ist uns ein großes Anliegen, dass alle Schüler auch sicher zu uns in die Schule kommen. Ein häufiger Unfallgrund ist, dass Kinder nicht auf den fahrenden Verkehr achten und auch mal überraschend die Straße überqueren.“ Kinder müssten sich schließlich auf einem neuen Schulweg erst zurechtfinden, der gerade bei Dunkelheit besondere Gefahren berge. Allein im Jahr 2019 ereigneten sich demnach auf Bayerns Straßen 649 Schulwegunfälle.

Um den Start so sicher wie möglich zu gestalten, gibt es daher für jedes Kind eine gelbe, reflektierende Sicherheitsweste. Gestiftet werden sie Jahr für Jahr von der Kreisverkehrswacht Bayern und der AOK. Die Direktion Coburg stattete demnach heuer wieder in Stadt und Landkreis sämtliche Erstklässler an 21 teilnehmenden Schulen mit reflektierenden Sicherheitswesten aus. In den vergangenen drei Jahren wurden im Freistaat fast 200 000 Westen an Schulanfänger verteilt. „Es ist gerade in der dunklen Jahreszeit besonders wichtig, dass ihr von Autofahrern frühzeitig gesehen werdet“, erklärte dazu Schulamtsdirektor Uwe Dörfer. Viele Kinder könnten Geschwindigkeiten noch nicht richtig einschätzen und nicht über parkende Autos schauen. Daher wandte er sich auch an die Eltern der Erstklässler mit der Bitte, gut darauf zu achten, dass die Mädchen und Jungen ihre Warnwesten tragen, wenn sie das Haus verließen.

Sehr zur Freude der Schulkinder war auch die Coburger Polizei bei der Einschulungsfeier in der Hermann-Grosch-Grundschule dabei. Allerdings nicht in ihrer Funktion als Gesetzeshüter, sondern als Freund und Helfer. „Ihr fragt euch sicher, was die Polizei in der Schule macht“, sagte Dominik Schmitt. „Nun, eigentlich wollten wir draußen Strafzettel verteilen, sind dann aber wegen des guten Kaffees in die Schule gekommen“, scherzte Schmitt. „Wir wollten euch zum Schulstart gerne mit auf den Weg geben, dass ihr keine Angst vor dem Schulweg haben müsst. Natürlich ist die Straße kein Spielplatz. Spielen könnt ihr auf der Wiese oder in der Schule.“ Diese Worte kamen bei den Erstklässlern gut an. Gespannt lauschten sie den Worten des Polizeibeamten und wiederholten, warum es wichtig ist, die Weste zu tragen.

Dann war der für die Kinder langersehnte Moment endlich gekommen. Feierlich wurden die bunten Zuckertüten überreicht und stolz den Eltern präsentiert. „Es ist wirklich eine große Freude, dass die Einschulung nach der Coronapandemie wieder mit der Familie gefeiert werden kann“, betonte Schulleiter Tkaczuk. „Die Schüler, die jetzt in die dritte Klasse gehen, konnten ihre Einschulung leider nicht in dem Rahmen feiern.“ Seit 25 Jahren bekommen alle Schulanfänger auch eine Glasflasche vom Typ Emil geschenkt. Seit 1997 hat die Sparkasse Coburg-Lichtenfels diese Aktion mit insgesamt 232 000 Euro unterstützt. Bevor es dann zum Rundgang in die Klassenzimmer ging, legten die Abc-Schützen noch ein Versprechen ab: Die Weste auf dem Schulweg immer zu tragen und die Emil-Flasche zu benutzen.

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