Rosa Akzente und Blumenmuster
Ein Highlight ihrer Arbeit sei der Besuch von „Fashion Weeks“, schwärmt Leutheuser. „Hier finden wir die aktuellsten Trends und holen uns Inspirationen für unsere Puppenmode-Designs. Wir gehen sogar auf Herrenmodemessen und wissen daher, dass beispielsweise die Farbe Rosa und Blumendrucke bei Jungs momentan sehr angesagt sind. Und natürlich bekommt der ‚Baby-Born-Junge’ dann auch rosa Akzente oder Blumenmuster in seinen Shirts.“
Die Herausforderungen beim Modedesign für Puppen: Im Gegensatz zur klassischen Modebranche geht es bei Puppenmode um ein Kinderspielprodukt, das höchsten Qualitätsansprüchen und Sicherheitsbestimmungen unterliegt. „Was viele unterschätzen: Kinderkleidung lässt sich nicht einfach auf Puppengröße verkleinern und übertragen“, erklärt die Designerin. „Kinder sollten die Puppe leicht an- und ausziehen können, Verschlüsse müssen leicht zu öffnen und zu schließen sein. Die Kleidung darf nicht zu ‚slim fit’ – also zu eng – geschnitten sein, soll aber trotzdem ‚stylish’ aussehen. Da gibt es einiges zu beachten“, verrät Leutheuser.
Kinder und Eltern einbeziehen
Wie in vielen anderen Bereichen hatte die Corona-Pandemie auch Auswirkungen auf die Modebranche und Textilfabrikation. „Klar war Corona für uns eine Herausforderung“, erinnert sich die Chefdesignerin. „Die Absage der Fashion Weeks und die damit wegfallende Inspirationsquelle konnte ich als Puppenmode-Designerin aber ganz gut wegstecken. Die Ideen für meine Puppenkollektionen kommen mir ja nicht nur auf Modemessen, ich lasse mich auch durch die Natur, den Zeitgeist und soziokulturelle Schlüsseltrends inspirieren.“
Leutheuser bezieht in ihre Designprozesse außerdem Kinder und Eltern als wichtigste Zielgruppe mit ein: „Ich gehe auch gerne mal in einen Kindergarten oder initiiere Online-Abfragen. Schließlich ist es für uns ganz wichtig, dass die Puppenkleidung bei den Zielgruppen en vogue ist und gefällt. Das zu erfassen, hat auch in den vergangenen zwei Jahren gut funktioniert.“