Wenig Spielraum für Investitionen Kirchlauter muss aufs Geld achten

Günther Geiling
Größtes Projekt ist derzeit die Sanierung der „Oberen Wirtschaft“, die von der Dorfgemeinschaft Neubrunn betrieben wird. Hier mit dem Anbau der Grillhütte, während die Außenanlagen noch gestaltet werden sollen. Foto: /Günther Geiling

Die Gemeinde ist zwar schuldenfrei, trotzdem muss sparsam gewirtschaftet werden. Einige Investitionen sind jedoch erforderlich. Den größten Brocken machen dabei die Baumaßnahmen der „Oberen Wirtschaft“ in Neubrunn aus.

 
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Neubrunn - Auf 3,7 Millionen Euro beläuft sich die Haushaltssumme der Gemeinde Kirchlauter für das Jahr 2021 und liegt damit unter dem Ansatz des Jahres 2020. „Die Gemeinde ist jedoch schuldenfrei, wir müssen eben in diesem Jahr etwas kleinere Brötchen backen, im nächsten Jahr hoffe ich wieder auf bessere Zahlen“, meinte Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (SPD) und mit ihm sein Gemeinderatsgremium, das den Haushaltsplan bei seiner Sitzung in der „Heilig-Länder-Halle“ in Neubrunn einstimmig beschloss.

Kämmerer Jürgen Pfister wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Finanzvolumen des Verwaltungshaushaltes 2021 in den Ansätzen 2  164 127 Euro betrage und damit im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 109 270 Euro zu verzeichnen wäre. „Der Verwaltungshaushalt erwirtschaftet somit nur eine geringe Zuführung in Höhe von 7256 Euro an den Vermögenshaushalt. Diese niedrige Zuführung erklärt sich hauptsächlich durch die Erhöhungen der Kreisumlage, der VG-Umlage und der Grundschulverbandsumlage. Ebenso ist auf der anderen Seite ein Rückgang der Schlüsselzuweisungen und der Gewerbesteuer zu verkraften.“

Bei der Gewerbesteuer stehen nun im Ansatz 165 000 Euro (- 34 456 Euro) und bei der Schlüsselzuweisung 565 232 (- 49 260 Euro). Bei den Ausgaben steigt die Kreisumlage auf 599 922 Euro (+ 43 678 Euro), die VG-Umlage auf 211 989 Euro (+10 776 Euro) und bei der Umlage für den Grundschulverband auf 59 400 Euro (+22 357 Euro). Die bedeutendste Einnahmequelle ist der Einkommensteueranteil mit 681 980 Euro (+18 437 Euro), dazu kommen die Grundsteuer A mit 12 100 Euro sowie die Grundsteuer B mit 65 600.

Niedriger fallen auch die Investitionen im Vermögenshaushalt aus, der sich auf insgesamt 1 536 293 Euro beläuft und die Summe für Ausgaben bei 1 492 140 Euro liegt, denen geplante Einnahmen in Höhe von 409 398 Euro gegenüberstehen. Den größten Brocken machen dabei die Baumaßnahmen der „Oberen Wirtschaft“ in Neubrunn mit insgesamt 345 000 Euro aus, die mit einer Zuwendung des Amtes für Ländliche Entwicklung in Höhe von 187 600 Euro gefördert werden. Enthalten ist dabei die Planung und Gestaltung des Außenbereiches mit 125 000 Euro.

Weitere größere Ausgaben sind: Neue Funkmeldeempfänger (Pager) und Ertüchtigung der Sirenenanlage mit 52 000 Euro, Zuschuss Renovierung Pfarrhaus 8500 Euro, Sanierung WC-Anlage Kindergarten Kirchlauter und Lüftungsgeräte 98 750 Euro, Ablösung KFB „Dörfliser Weg“ und „An der Maas“ 127 000 Euro, Planungskosten „Großes Stück“ 45 000 Euro, zwei Brennstellen in Neubrunn 41 000 Euro, Sanierung Regenüberlaufbecken Neubrunn 60 000 Euro, Anschluss von Pettstadt an die Kläranlage Kirchlauter 495 000 Euro, Umgestaltung Friedhof Kirchlauter 55 000 Euro, Planungskosten Neubau Oskar-Kandler-Zentrum Kirchlauter 20 000 Euro sowie Breitbandausbau 40 000 Euro.

Gegenstand der Diskussion waren auch die kostenrechnenden Einrichtungen in der Gemeinde wie Kanal und Abwasserbeseitigung sowie die Friedhöfe. Mit Ausgaben von 24 260 Euro bei den Friedhöfen wurde eine Kostendeckung von 74 Prozent erreicht, was in diesem Bereich sehr gut sei. Beim Kanal Neubrunn lag mit Ausgaben von 47 040 Euro eine Deckung von nur 62 Prozent vor. Kämmerer Pfister erklärte, dass diese Kosten alle drei Jahre überrechnet würden und dann Unter- oder Überdeckungen ausgeglichen würden. In Neubrunn werde man um eine Gebührenerhöhung nicht herumkommen und in Kirchlauter würden demnächst die Gebäude erst noch aufgemessen.

Die Abwassergebühren in der Gemeinde sind derzeit: in Kirchlauter 2,26 Euro/cbm, in Neubrunn 1,23 Euro/cbm und in Pettstadt 2,84 Euro/cbm. Die Friedhofsunterhaltungsgebühren betragen: Kindergrabstätte 14 Euro, Doppelgrabstätte 18 Euro, Familiengrabstätte 29 Euro, Urnengrabstätte 10 Euro. Bei der Urnengrabstätte erinnerte Uwe Derra (FW) an den Antrag, hier auch befestigte Wege an die Grabstätten heranzuführen, damit man nicht über das nasse Gras laufen müsse. Dies soll nach Aussagen von Bürgermeister Kandler im nächsten Jahr geschehen. Anschließend beschloss das Gremium den Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2021 einmütig.

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