Mit Rückblick auf die beiden Corona-Jahre 2020 und 2021 zieht Sebastian Peine ein positives Fazit vor allem in Hinblick auf die Kurzarbeit. Allein im Agenturbezirk Bayreuth/Hof floss fast eine Viertelmilliarde Euro in das Arbeitsmarkt-Instrument. „Ohne Kurzarbeit wäre die Zahl der Arbeitslosen zum Höhepunkt der Krise wohl um 18 762 gestiegen“, sagte Peine und verwies auf eine Berechnung der Agentur. Das hätte einer Verdreifachung der Arbeitslosenzahlen entsprochen. Im Agenturbezirk Bamberg/Coburg konnten dank Kurzarbeit 12 015 Arbeitsplätze gerettet werden, wie der Leiter der dortigen Agentur, Stefan Trebes, sagt. Sank die Zahl der Kurzarbeiter bis August 2021 zwar wieder deutlich, stieg deren Zahl im letzten Quartal des Jahres jedoch wieder relativ sprunghaft an, wie die Agentur schreibt.
Für das neue Jahr sieht Sebastian Peine eine Erholung. „Sobald Omikron und die Lieferengpässe in den Griff bekommen sind, kann auch die Kurzarbeit weiter abgebaut werden“, sagt er im Gespräch. Auch was den allgemeinen Arbeitsmarkt angeht, ist er positiv gestimmt. Im Januar werde es wohl saisonal bedingt zwar noch mal einen Anstieg geben, „wir sind aber sehr optimistisch für den Arbeitsmarkt“.
Sorgen bereiten in beiden Agenturbezirken jedoch weiterhin die fehlenden Fachkräfte. „Der Bedarf der Zukunft ist nicht alleine aus dem Inland zu stemmen“, sagt Peine. „Fachkräfte sind begehrter denn je“, sagt auch Stefan Trebes. Für bestimmte Berufe mit besonders hohem Fachkräftemangel gibt es nach den Worten von Klaus Sebach, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bayreuth/Hof, besondere Programme. „Wir wollen aber keine Fachkräfte aus Staaten abwerben, die dort selbst dringend benötigt werden“, sagt er. Foto: Archiv