Es gärt im Land. Unsicherheit gebärt Unmut, Menschen suchen Orientierung und rechte Hetzer wittern ihre Chance. Was klingt wie ein Stimmungsbild aus dem Deutschland des Jahres 2024 ist eine Rückblende um ein ganzes Jahrhundert. Zwar war die Ausgangslage damals ungleich dramatischer, die Republik jung und schwach, das Land nach dem Ersten Weltkrieg wirtschaftlich und moralisch am Boden. Dennoch tun sich bedenkliche Parallelen auf in den Dialogen und Debatten, in denen um den richtigen Weg gerungen wird. Und einst wie heute droht die Gesellschaft zu zerfallen in jene, die Populisten zur Macht tragen, und jene, die das Unheil (früher oder später) erkennen und (mehr oder weniger) abzuwenden versuchen.