Viel Freizeit, aber keine Erholung
Dazu würde ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Bewegung und eventuell ein Achtsamkeitstraining dazu beitragen, dass wir uns wirklich erholen, sagt Becker. Und was zur Regeneration beitrage, mache uns in der Regel sowohl produktiver als auch glücklicher. Gelingen würde das aber nur wenigen. „Wir haben zwar mehr Freizeit denn je, aber wir erholen uns nicht in dieser Zeit“, sagt Becker. Das liege an äußerer und innerer Ablenkung. Zum einen würde man durchschnittlich alle vier Minuten bei der Arbeit unterbrochen, das lasse den Stresspegel steigen. Und man würde selbst ständig die Mails am Smartphone checken, ein Handyspiel starten, Nachrichten schreiben. Sich öfter mal fünf Minuten Pause von alldem zu gönnen, sei für die Erholung wohl ebenso wichtig wie Urlaube, sagt Becker.
So ganz spricht das natürlich nicht gegen längere Urlaube. Manche Arbeitspsychologen weisen darauf hin, dass eine wesentliche Erholung und ein Abbau der Stresshormone erst ab zwei Wochen Urlaub eintritt. Aber: „Große Urlaube erfüllen eher andere Ziele“, sagt Becker. Statt Erholung etwa Reisen machen, die einen herausfordern und die persönliche Entwicklung fördern. Und das bringe einen als Arbeitnehmer meist auch weiter.