Dieses Wissen hätte sich auch Hanna Meyer (36) gewünscht, als sie vor zwei Jahren zum ersten Mal Mutter wurde. Bis dahin war sie spontan, liebte ihre Freiheiten, reiste viel. Dass sich das mit Kind verändern würde, war der Kriminologin, die in Berlin lebt, bewusst. „Das Ausmaß an Fremdbestimmung aber hätte ich mir nicht vorstellen können“, sagt sie. „Wie es sich anfühlt, wenn man noch nicht einmal mehr allein ins Bad gehen kann beispielsweise.“ Meyer tauschte sich während dieser Zeit viel mit Svenja Krämer aus, wie sie eine Neu-Mutter, die auch oft verunsichert und ratlos war. Dann begegnete auch ihnen der Begriff „Muttertät“ und sie beschlossen, ein Buch darüber zu schreiben. „Wenn über Mütter geschrieben wird, dann geht es entweder um ihre körperliche Entwicklung und Krankheitsbilder, wie postpartale Depressionen, oder um das Verhalten der Mutter in Bezug auf das Kind“, sagt Hanna Meyer. „Nie geht es einfach nur um die Mutter.“