Wieder zu nass Wechselhaft und durchwachsen: So fällt die Wetter-Bilanz für Juli aus

Markus Brauer/

Im Juli 2024 erlebte Deutschland einen Wetter-Mix. Der Monat war sowohl wärmer, feuchter und sonniger als in den Vergleichsperioden.

 
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Das Juli-Wetter 2024 war deutlich zu nass. Foto: dpa/Martin Schutt

Starkregen, Unwetter, Hochwasser: Der meteorologische Sommer macht bisher nicht nur positiv von sich reden. Das Wetter im Juli hat sich laut einer ersten Erhebung wechselhaft gezeigt.

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Das Temperaturmittel betrug im zu Ende gehenden Monat 18,9 Grad und lag damit um zwei Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen mitgeteilt hat.

Viel Hitze und noch mehr Regen

  • Bislang am wärmsten war es demnach in Bad Muskau (Sachsen), wo am 10. Juli 34,8 Grad gemessen wurden.
  • Ebenfalls in Sachsen registrierte der DWD den bislang kühlsten Wert: Zum Monatsende rauschten die Temperaturen nachts nochmals ordentlich in den Keller. In Deutschneudorf-Brüderwiese an der Grenze zu Tschechien wurde mit 3,8 Grad am 30. Juli der bundesweite Tiefstwert gemessen.
  • Mit 88 Litern pro Quadratmeter war es zudem feuchter in Bezug auf die Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 Liter pro Quadratmeter).
  • Verglichen mit der feuchteren Periode 1991 bis 2020 (87 Liter pro Quadratmeter) fiel der Juli 2024 demnach sehr durchschnittlich aus. 
  • 237 Stunden schien die Sonne im Mittel im Juli. Dies waren deutlich mehr Sonnenstunden als im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 (211 Stunden).
  • Zieht man die aktuellere Vergleichsperiode von 1991 bis 2020 (226 Stunden) heran, zeigt sich nur noch ein leicht überdurchschnittlicher Wert.
  • Deutlich bevorzugt war die Südosthälfte, denn dort reichte es für 230 bis 260 Sonnenstunden.
  • In der Nordwesthälfte sind es dagegen 200 bis 230 Sonnenstunden gewesen. 

Oftmals Starkregenfälle und heftige Gewitter

„Derzeit sieht es so aus, als wäre der Juli zu warm und zu nass im Vergleich zum langjährigen Mittel“, sagt Andreas Walter, Sprecher des DWD. Allerdings sei der Monat trotzdem noch relativ sonnig gewesen.

Der Südosten habe die meiste Wärme abbekommen, der Westen dagegen den meisten Niederschlag. An verschiedenen Tagen seien um die 35 Grad gemessen worden, erklärt Walter. Beim Regen registrierte der Wetterdienst demnach unter anderem 70 Millimeter in 24 Stunden pro Quadratmeter.

Doch nicht nur der Juli, sondern der gesamte meteorologische Sommer fiel zuweilen ins Wasser: Dauerregen ließ etwa zum Junibeginn vielerorts die Wasserstände der Flüsse ansteigen. Vor allem große Teile Baden-Württembergs und Bayerns kämpften daraufhin mit schwerem Hochwasser.

Unwetter im ganzen Land

Unwetter mit Starkregen, Gewittern und Hagel sorgen beinahe wöchentlich für Warnungen des DWD für weite Teile Deutschlands. Auch während der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland vom 11. Juni bis 11. Juli waren einige Unwetter Grund für Spielunterbrechungen oder Räumungen von Fan-Zonen an den Spielorten.

„Wir haben landesweit eigentlich Starkregen und Gewitter gehabt, die ja teilweise auch wirklich heftige Niederschläge, teilweise auch mit Hagel, gebracht haben“, erklärt der DWD-Sprecher.

Derzeit gebe es „einfach unheimlich viel potenzielles Material für Regen in der Atmosphäre“, allerdings nicht generell für Unwetter. Laut der Vorhersagezentrale des DWD ist es nichts Besonderes, „dass wir so viele Unwetter haben, aber es sind schon deutlich mehr, als wir das vielleicht im letzten Jahr gehabt haben“.