Wilde Verfolgungsjagd Suhl: Mopedfahrer flüchtet vor Polizei

Zu einem aufsehenerregenden Zwischenfall kam es am Rande des Simson-Treffens und des großen Leserfestes unserer Zeitung am frühen Samstagnachmittag in der Friedrich-König-Straße in Suhl auf Höhe des Festivalgeländes auf dem Platz der Deutschen Einheit.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Dabei stellten mehrere Polizeifahrzeuge kurz nach 13 Uhr nach einer wilden Verfolgungsjagd durch die halbe Stadt einen jungen Mopedfahrer. Der 17-Jährige kam dabei zu Fall, wurde aber nur leicht verletzt.

Nach Augenzeugenberichten soll er mit stark überhöhter Geschwindigkeit aus Richtung Zella-Mehlis auf der Friedrich-König-Straße gefolgt von zwei Streifenwagen der Polizei an der Kreuzung zum Lauterbogencenter nach links abgebogen sein und trotz Sperrschild durch den Bereich der Bushaltestellen in Richtung Viadukt gerast sein.  „Der ist hier durchgebrettert, ich dachte der knallt mir ins Auto und fliegt in den Herrenteich“, berichtete ein am Taxistand wartender Taxifahrer. „Mindestens 110 bis 110 km/h hatte der drauf“ wollen Passanten geschätzt haben. An der Viadukt-Kreuzung wollte der junge Mann  nach links in Richtung Schleusingen abbiegen. Das verhinderte jedoch ein quergestellter Polizeiwagen. Daraufhin wendete der Mopedfahrer und fuhr mit Vollgas zurück in Richtung Lauterbogencenter. In Höhe des CCS, in einem Bereich der Straße in dem viele Familien mit Kindern  unterwegs waren,  versuchte er nach rechts auf das Festivalgelände abzubiegen. Das versuchte die Polizei zu verhindern. Dabei stieß er gegen einen Streifenwagen, der sich neben ihn gesetzt hatte und kam zu Fall. Er rappelte sich jedoch sofort wieder auf und versuchte zu Fuß zu fliehen.

Mehrere Polizisten konnten ihn jedoch am Boden festhalten, vorläufig festnehmen und unter den Augen vieler Schaulustiger nach einer  medizinischen Erstversorgung durch die auf dem Veranstaltungsgelände zur Absicherung eingesetzten Rettungskräfte des ASB  nur leicht verletzt in das Polizeiauto bringen.

Wie ein Polizeisprecher sagte, sei das Moped aufgrund auffälliger Umbauarbeiten vor allem am Motor und der Auspuffanlage bei einer routinemäßigen Streifenfahrt zwischen Zella-Mehlis und Suhl aufgefallen.  Das Versicherungskennzeichen passte auch nicht zur gefahrenen Geschwindigkeit, denn dazu hätte es eines richtigen Kennzeichens bedurft. Nachdem der Fahrer alle Anhaltezeichen missachtet hatte, habe man die Verfolgung aufgenommen. Zum Schutz der Passanten und Festbesucher in dem unmittelbar nach einem Auftritt der Hochseiltruppe Geschwister Weisheit stark frequentierten Innenstadtbereich habe man im Sinne der Gefahrenabwehr handeln und die rasante Fahrt des Jugendlichen stoppen müssen.

Der aus Südthüringen stammende  junge Mann  ist nach ersten Erkenntnissen der Polizei nicht im Besetz einer Fahrerlaubnis. Er wird sich weiterhin wegen Fahren ohne Kennzeichen und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und anderer Vergehen verantworten müssen. Er bedauere und bereue was geschehen sei, er habe nicht nachgedacht, sagte er kurz nach dem Vorfall zerknirscht den Polizisten.   

Entgegen den Aussagen der Polizei bleiben betonen Augenzeugen, dass der Polizeikleinbus  den Mopedfahrer seitlich gerammt haben soll, so dass dieser zu Fall kam, nicht der Mopedfahrer das Polizeifahrzeug. Zudem soll der am Boden liegende Fahrer von einem Polizeibeamten „herumgezerrt“ worden sein. Die Polizei bestreitet das.

Autor

Bilder