„Wildes Holz“ in Coburg Mozart trifft Madonna

Verschmitzte Virtuosen zwischen Renaissance und Ramones: „Wildes Holz“ startet das Konzertjahr im ausverkauften „Leise am Markt“ mit Pfiff .

 
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Für gewöhnlich endet die Blockflötenphase zur Erleichterung aller Beteiligten mit der Einschulung. Tobias Reisige hat den Absprung verpasst, und das ist gut so: Einen zauberhaften und sehr vergnüglichen Start ins Konzertjahr bescherte der pfiffige Flötist mit seinem Trio „Wildes Holz“ den Musikgourmets im ausverkauften „Leise am Markt“.

Seit 25 Jahren machen die drei verschmitzten Virtuosen ihrem Namen alle Ehre: Sie wildern in sämtlichen Revieren zwischen Renaissance und Jazzrock, machen weder vor Madonnas „Virgin“ noch vor den Ramones Halt und springen unbekümmert von Mozart zu Pippi Langstrumpf. Das alles auf höchstem Niveau, mit atemberaubenden Soli auf Blockflöten jeden Kalibers von 20 bis 200 Zentimeter, aber auch auf Saiten aller Art: Nebst dem Kontrabass lässt Markus Conrads auch die Mandoline tanzen, derweil Johannes Behr in jazziger Gemütsruhe jedes Gitarristenherz zum Schmelzen bringt.

Ihre „Groben Schnitzer“ – so der kokette Titel des Jubiläumsprogramms – offerieren die Drei mit einem charmanten Humor, der das Publikum im Nu entspannt und verzückt. Zumal auch dem Auge etwas geboten wird: Kesse Choreografien und ein Tieftöner der kuriosen Art: die Subkontrabassblockflöte. Kein Eigenbau, sondern im gut sortierten Musikalienhandel tatsächlich erhältlich!

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