WAS IST NACH EINEM WILDUNFALL ZU TUN?
Die Unfallstelle sollte gesichert und die Polizei gerufen werden. Gibt es Verletzte, wird auch der Rettungsdienst gerufen. Ein verletztes oder totes Tier sollte möglichst nicht angefasst werden. Die Bergung ist Sache des Försters oder Jagdpächters. Wer Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei strafbar.
WAS IST WEGEN DER VERSICHERUNG ZU BEACHTEN?
Autofahrer sollten nach dem Unfall die Schäden fotografieren und sich eine Wildunfallbescheinigung von Polizei, Förster oder Jagdpächter ausstellen lassen. Schäden am eigenen Fahrzeug, die durch Haarwild wie Rehe und Wildschweine verursacht werden, deckt die Voll- oder Teilkaskoversicherung ab. Einige Versicherer weiten ihren Schutz zusätzlich auf Unfälle mit bestimmten weiteren oder auch sämtlichen Tieren aus. Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt hat ein Wildschaden keinen Einfluss.
Wenn nicht nachzuweisen ist, dass der Schaden am Fahrzeug durch den Zusammenstoß mit Wild oder infolge von Ausweich- oder Bremsmanövern entstand, kann er über die Vollkaskoversicherung reguliert werden. Für einen Wildunfall zahlten die Versicherer 2020 im Durchschnitt mehr als 3100 Euro.
WELCHE SCHUTZMASSNAHMEN HELFEN GEGEN WILDUNFÄLLE?
Eine frühere Untersuchung der Unfallforschung der Versicherer ergab, dass keine der empfohlenen Maßnahmen wie Duftbarrieren, optische und akustische Reflektoren, Wildwechselschilder oder Sträucher am Straßenrand wirksam Wildunfälle reduziert. Selbst die seit einigen Jahren eingesetzten blauen Wildwarnreflektoren am Fahrbahnrand, die Tiere irritieren sollen, haben demnach kaum Auswirkungen, wenngleich es auch gegenteilige Untersuchungen gibt. Am effektivsten sind offenbar Wildschutzzäune wie an Autobahnen. Ansonsten heißt es: Fuß vom Gas.