Wimbledon Viertelfinal-Aus für Krawietz/Mies

Endstation Viertelfinale: Kevin Krawietz (rechts) und Andreas Mies mussten sich den Kroaten Mektic/Pavic beugen. Foto: IMAGO/Jürgen Hasenkopf

Beim Grand-Slam-Turnier in England ist für den Witzmannsberger Kevin Krawietz und den Kölner Andreas Mies im Viertelfinale Endstation. Die favorisierten Kroaten Mektic/Pavic setzen sich mit 6:4, 6:3, 6:3 durch.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Für die beiden deutschen Tennis-Profis Kevin Krawietz (30: Doppel-Weltranglisten-23.) aus Ahorn-Witzmannsberg und seinen Kölner Partner Andreas Mies (31; 36.) ist das diesjährige Gastspiel beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon zu Ende. Die an Position 11 gesetzten French-Open-Sieger von 2019 und 2020 mussten sich am Dienstag im Viertelfinale den an 2 gelisteten Kroaten Nikola Mektic (33; 6.) und Mate Pavic (28; 3.) in drei Sätzen nach einer Stunde und 40 Minuten Gesamtspielzeit glatt mit 4:6, 3:6 und 3:6 geschlagen geben.

Die Kroaten hatten in ihrem Achtelfinale gegen den Briten Lloyd Glasspool und den Finnen Harri Heliövaara in fünf Sätzen mehr Mühe gehabt, als viele Experten erwartet hatten. Dagegen waren Krawietz und Mies mit einem souveränen 7:6 (8:6), 6:4, 6:4 gegen den 39-jährigen Briten Ken Skupski und seinen Landmann Jonny O’Mara vergleichsweise kräftesparender weitergekommen.

Keine Spur von Müdigkeit

Doch die Favoriten zeigten nicht den geringsten Anflug von Müdigkeit, sondern starteten hoch motiviert, nahmen dem Wahl-Münchner und dem Rheinländer gleich das erste Service ab und führten nach nur drei Minuten mit 1:0. Auch wenn die beiden Deutschen mit einem Zu-Null-Spiel zum 1:2-Anschluss ein Achtungszeichen setzten, blieben ihre Kontrahenten unbeeindruckt. Auch sie ließen im sechsten Spiel keinen generischen Zähler zu und erhöhten auf 4:2. Krawietz/Mies schafften erneut über 40:0 den 4:5-Anschluss, doch nach exakt einer halben Stunde nutzten Mektic/Pavic den ersten Satzball zum 1:0.

Furios mit einem erneuten Zu-Null-Spiel starteten die zweimaligen French-Open-Sieger in den zweiten Durchgang, doch auch hier konnten sich die Kroaten auf ihre Aufschlagstärke verlassen und blieben dran. Nach dem 2:2-Zwischenstand gelang ihnen mit dem zweiten Breakball im fünften Spiel die 3:2-Führung. Fast wäre den Deutschen das Rebreak gelungen, doch nach 30:0-Führung konnten sie nicht nachlegen. Mektic/Pavic erhöhten auf 4:2 und erkämpften sich bei 5:3-Führung gegen die aufschlagenden Deutschen den nächsten Break- und Satzball und machten mit dem 6:3 nach einer Stunde Spielzeit die 2:0-Führung perfekt.

Spürbar angeschlagen

Krawietz/Mies waren spürbar angeschlagen, gaben gleich das erste Spiel in Durchgang drei wieder zu null ab, konnten aber und zum 1:1 ausgleichen. Die Favoriten machten weiter mächtig Druck. Der Oberfranke und sein Partner wehrten sich zwar nach Kräften, doch auch im hart fünften Spiel des dritten Satzes gelang es ihnen nach zweimaligem 40:40 nicht, ein Break zu erreichen. Ohne Gegenpunkt im siebten Spiel erarbeiteten sich Mektic/Pavic die 4:3-Führung. Das deutsche Duo konnten im nächsten Spiel einen Breakball noch abwehren, doch dann landeten die Kroaten den vorentscheidenden Schlag zum 5:3 aus ihrer Sicht. Nach 40:15 im neunten Spiel des dritten Durchgangs verwandelten sie nach einer Stunde und 40 Minuten den ersten Matchball.

Mektic/Pavic nun gegen Cabal/Farah

Die Sieger treffen nun im Halbfinale auf die ehemaligen Doppel-Weltranglisten-Ersten Juan Sebastian Cabal (36) und Robert Farah (35), aktuell auf dem geteilten 12. Rang im Ranking. Die beiden Kolumbianer bezwangen in ihrem Viertelfinale das amerikanische Duo Denis Kudla (29; 253.) und Jack Sock (29; 53.) mit 6:3, 6:3, 6:7 (3:7), 1:1, nachdem das US-Duo aufgegeben hatte. Gegen Sock und seinen damaligen Partner Mike Bryan scheiterten Krawietz und Mies 2018 in Wimbledon im Achtelfinale, während jene später den Pokal in die Höhe stemmen durften.

Auf die diesjährigen Sieger des Herren-Doppel-Endspiels in England am 9. Juli wartet ein Team-Preisgeld von knapp 630 000 Euro. Das Erreichen des Halbfinals bedeutet für jeden Spieler im Herren-Doppel bereits 78 448 Euro mehr auf dem Konto. Krawietz/Mies müssen sich nun mit jeweils 39 425 Euro begnügen.

Autor

Bilder