Wintersaison In Neukirchen sollen die Lifte laufen

Martin Fleischmann
In Neukirchen und im Thüringer Wald, wie hier in der Skiarena Silbersattel in Steinach, sollen auch in diesem Winter die Lifte laufen. Foto: picture alliance/dpa/Michael Reichel

In Neukirchen sollen trotz drohender Energieknappheit Wintersportler auf ihre Kosten kommen. Das gilt auch für den Thüringer Wald. Dort sind alle 20 Lifte schon betriebsbereit.

 
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Ungeachtet drastisch gestiegener Energiekosten und drohender Energieknappheit will der WFC Coburg-Neukirchen den Wintersportlern auch in diesem Winter etwas bieten. „Wir werden demnächst mit den Saisonvorbereitungen beginnen“, sagte Vorsitzender Ullrich Flurschütz, „ Liftbetrieb ist geplant wie bisher.“ Bereits vor einigen Jahren habe der WFC eine Fotovoltaikanlage auf der Bergstation installiert, diese liefere tagsüber den Strom für alles, was benötigt wird. Für die Beschneiung werde wohl ein Notstromaggregat genutzt, Diesel sei immer noch günstiger als Strom. Denkbar sei, den Lift langsamer laufen zu lassen, das spare Energie. Worauf Flurschütz hinweist: Der Verein könne die Kosten nicht mehr halten, komme um eine moderate Anhebung der Preise nicht herum. Aber das gehe allen Liftbetreibern so.

Der WFC-Vorsitzende verweist auch darauf, dass viele Menschen am Winterurlaub sparen müssen (NP vom Montag). Auch deshalb solle Wintersport zumindest im Coburger Land möglich sein. Anfang Dezember, sobald der Frost kommt, werde beschneit. Nach Weihnachten, hofft Flurschütz, könnten dann am kleinen Lift die Kurse beginnen.

Von Dezember bis März

Ähnliches Bild im Thüringer Wald: „Die Saison soll stattfinden wie geplant“, sagte Stephan von Kolson vom Regionalverbund Thüringer Wald mit Blick auf die Zeit von Mitte Dezember bis Mitte März 2023. Die Herausforderungen an die Tourismusbranche seien aktuell allerdings groß: Der Krieg in der Ukraine bremse die internationale Reiselust, viele Gäste seien weiter aufgrund der pandemischen Lage zurückhaltend und die Tourismusbetriebe aufgrund der hohen Energiepreise unter Druck. „Wir versuchen aber, den Optimismus für die kommende Saison zu bewahren“, sagte von Kolson. Insbesondere freue man sich im Thüringer Wald auf die Biathlon- und Rennrodel-Weltmeisterschaften, die Anfang 2023 in Oberhof stattfinden werden und auch zahlreiche Gäste in die Region bringen.

„Längst energieoptimiert“

Während andernorts über eingeschränkte Fahrten der Liftanlagen und weniger Schnee aus Kanonen nachgedacht wird, plant der Thüringer Wald alles wie gewohnt. „Lifte und Beschneiungsanlagen sind längst energieoptimiert“, sagte von Kolson. Alle 20 Lifte seien betriebsbereit – und bei entsprechender Schneelage startklar.

Das gelte insbesondere für die Wintersportzentren in Oberhof, Schmiedefeld und Steinach. Sie sind den Angaben zufolge mit LED-Licht und modernen Beschneiungsanlagen ausgestattet. Auch der Strom sei „längst eingekauft“. Beschneiungsanlagen brauche es in der Region ohnehin wenig.

Unterdessen fand kürzlich in Oberhof das zweite „Snow Network Meeting“ der Internationalen Biathlon Union statt. Nach der zurückliegenden Wintersaison sei es in diesem Jahr trotz Rekordhitze gelungen, große Mengen Schnee über die warmen Monate des Jahres zu bringen, sagte der technische Betriebsleiter des Thüringer Wintersportzentrums, Jörg Peter. Der Schnee von gestern – respektive der des vergangenen Winters – werde bei der Präparierung der Arena am Rennsteig eingesetzt, in der die Titelkämpfe im Februar 2023 stattfinden sollen.

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